Speyerer Umland Welttag des Buches: Von Lindgren-Büchern geprägt

Bücher: Stehen am „Welttag des Buches“ am Sonntag im Mittelpunkt.
Bücher: Stehen am »Welttag des Buches« am Sonntag im Mittelpunkt.

Den 23. April hat die Unesco als „Welttag des Buches“ auserkoren. Wir haben Bücherei-Mitarbeiterinnen im Speyerer Umland gebeten zu beschreiben, welche Bücher sie geprägt haben. Bücher-Begeisterte aus der Römerberger Mediathek und der Schwegenheimer Gemeindebücherei haben geantwortet.

„Vor einigen Jahren bekam ich mit einer sehr schönen Glückwunschkarte ein Gedicht geschenkt: ,Stufen’ von Hermann Hesse“, berichtet Charlotte Kahl, die in der Mediathek in Berghausen arbeitet. „Dieser Text passte damals sehr gut zu meiner Lebenssituation und hat mich deshalb besonders angesprochen. Ich begann mich für Lyrik zu interessieren, sammelte Gedichte und war begeistert von der wunderschönen Sprache und den herrlichen Bildern, die sie hervorrufen können.“ Damals sei sie 40 Jahre alt und endlich reif für diese Art der Lektüre gewesen, erzählt Kahl. „In der Schule habe ich es gehasst, Gedichte zu interpretiere und zu zerpflücken. Jetzt kann ich einfach nur ihre Schönheit genießen. Natürlich gefallen mir nicht alle Gedichte, aber ich habe mittlerweile eine ganze Reihe von Gedichtbänden im Regal stehen, versehen mit unzähligen Merkzetteln, um meine Lieblingsgedichte schnell finden zu können, und sie vielleicht auch jemandem zu schenken.“

„Wir haben festgestellt, dass es DAS eine Buch nicht gibt“, antworten Johanna Brecht und Martina Huber von der Schwegenheimer Gemeindebücherei auf die Frage, welches Buch sie geprägt habe. „Es ist und war vielmehr eine Vielzahl an Büchern, abhängig von der jeweiligen Lebenssituation. Prägend waren sicherlich viele (Vor-)Lesemomente in der Kindheit mit Klassikern von Astrid Lindgren, Erich Kästner und Otfried Preußler.“ Einig seien sie sich, dass sie vor allem die warmherzigen Helden aus Bullerbü, der Villa Kunterbunt und Lönneberga begeisterten, erzählen Brecht und Huber. Später hatten dann auch die unvergesslichen Abenteuer rund um Ronja Räubertochter oder die Brüder Löwenherz die Liebe zu Büchern geweckt. „Es ist immer wieder schön, wenn wir bei unserer Arbeit sehen, wie auch heute noch die Freude an diesen Werken auf unsere jungen Leser überspringt“, finden die beiden Frauen. „Und wer weiß, vielleicht verstehen wir uns auch deshalb so gut, weil uns die gleichen Bücher geprägt haben?“

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