Otterstadt/Waldsee Waldbewirtschaftung: „Kein externer Gutachter“

Sind nicht aufgrund der Jahreszeit kahl, sondern abgestorben: Bäume im Auwald bei Otterstadt.
Sind nicht aufgrund der Jahreszeit kahl, sondern abgestorben: Bäume im Auwald bei Otterstadt.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd als Obere Naturschutzbehörde hat mitgeteilt, dass von ihr kein externer Gutachter im Streit um die Bewirtschaftung des Auwalds bei Otterstadt und Waldsee gefordert worden sei.

In den Gemeindewäldern von Otterstadt und Waldsee wurden zuletzt die im Januar gestarteten Baumfällarbeiten gestoppt. Die Ortsgemeinde Otterstadt und das Forstamt hatten auf die Obere Naturschutzbehörde verwiesen, die ein externes Gutachten gefordert habe. Dem widerspricht jetzt die SGD Süd. Die Landesbehörde führt aus, dass aufgrund der Eingabe der Bürgerinitiative (BI) „Waldwende jetzt!“ um Sprecher Volker Ziesling eine Stellungnahme der Zentralstelle der Forstverwaltung angefordert worden sei. Die SGD Süd prüfe in Zusammenarbeit mit dem Forst die einzelnen Eingaben der BI.

„Derzeit erfolgt interne fachliche Abstimmung“

Die Maßnahmen im Auwald seien vom Forst eigenverantwortlich durchgeführt worden. „Die Obere Naturschutzbehörde war bei der Durchführung nicht beteiligt“, sagt die SGD Süd. Sie macht aber deutlich, dass aktuell eine interne fachliche Abstimmung der beteiligten Behörden erfolge. Anschließend kann auch gesagt werden, wie es mit den geplanten Baumfällarbeiten in den Gemeindewäldern von Otterstadt und Waldsee weitergeht.

Hintergrund ist, dass seit ein paar Jahren ein Streit darüber schwelt, wie der Auwald in Zeiten des Klimawandels mit immer mehr kranken und absterbenden Bäumen bewirtschaftet werden soll. Die Gemeinde Otterstadt will kranke und abgestorbene Bäume fällen, das Holz verkaufen, von den Einnahmen neue Bäume kaufen und Flächen wiederaufforsten. Die BI kritisiert dieses Vorgehen und sagt, dass gegen die Schutzgebietsverordnung verstoßen werde.

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