Neustadt/Bobenheim-Roxheim Verdienstmedaille für Andrea Hettmannsperger

Andrea Hettmannsperger und SGD-Präsident Hannes Kopf bei der Übergabe der Landesverdienstmedaille am Montagabend.
Andrea Hettmannsperger und SGD-Präsident Hannes Kopf bei der Übergabe der Landesverdienstmedaille am Montagabend.

Sie ist das Gesicht und die treibende Kraft im Bobenheim-Roxheimer Sozialverein Kunterbunt. Für ihr ehrenamtliches Engagement in dem facettenreichen wohltätigen Verein hat Andrea Hettmannsperger jetzt die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz erhalten.

Verliehen wird die Auszeichnung generell von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), konkret übergeben wurde sie am Montagabend vom Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, Hannes Kopf. Er würdigte Andrea Hettmannsperger als Vorstandsmitglied des Sozialvereins Kunterbunt, in dem sie seit der Gründung 1998 aktiv ist. Die SGD zitiert Kopfs Laudatio: „Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit, arbeiten mit viel Herzblut, um anderen Menschen zu helfen, und haben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen.“

Konkret ist die Frau des evangelischen Pfarrers von Bobenheim-Roxheim und zweifache Mutter seit 2003 für das Familienbüro des Sozialvereins zuständig. Dieses unterstützt Menschen in finanziellen Notlagen durch Beratung und unbürokratische materielle Hilfen. Hettmannsperger begleitet Vereinsprojekte wie etwa Krabbelgruppen, Tagespflegebörse, Babysitterkurse und Ferienbetreuung in Zusammenarbeit mit der protestantischen Kirchengemeinde. Der Verein führt Kinder an Bücher heran und bietet ein Weihnachtsbacken an.

Erfolgreiche Familienzusammenführung

Ein Gewinn für die politische Gemeinde sind Hettmannsperger und ihr Ehrenamtsteam, was die Betreuung und Integration von geflüchteten Menschen betrifft. Dazu gehört das Café International, das den Austausch von Migranten und Ortsansässigen ermöglicht. Im März 2017 berichtete die RHEINPFALZ von einem großen Erfolg der jetzt Geehrten: Gemeinsam mit Iris Kern-Strache von der Gemeindeverwaltung und anderen Helfern erreichte sie, dass ein damals zweijähriges syrisches Mädchen aus dem Libanon ausreisen und ihren in Bobenheim-Roxheim untergebrachten Eltern übergeben werden konnte.

„Schicksale, die berühren“

Von 2020 bis 2022 war Hettmannsperger Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration der Gemeinde, aktuell unterstützt sie Geflüchtete aus der Ukraine sowie die protestantische Kirchengemeinde, zum Beispiel bei der Organisation von Familienfreizeiten, Kindergottesdiensten oder Krippenspiel. Die 57-Jährige selbst sagt im Gespräch mit der RHEINPFALZ, es seien die vielen Erfolgserlebnisse, die sie seit 2015 für die Asylarbeit motivierten, vor allem aber die berührenden Schicksale.

Neben dem Fall des syrischen Kleinkinds sei der eines lange auf der Flucht befindlichen jungen Eritreers etwas Besonderes gewesen. „Er sollte nach drei Jahren hier abgeschoben werden“, erinnert sich Hettmannsperger, aber mit vielen Referenzen und Begründungen sowie dem Besuch eines Mitglieds der Härtefallkommission sei für den Mann der bleibende Aufenthalt erreicht worden.

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