Rhein-Pfalz Kreis „Um 11 Uhr fahre ich heim“

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Der Grünstadter Horst Hoof moderiert seit Januar zusammen mit Evren Gezer die Morningshow bei Hit Radio FFH. 2013, damals arbeitete er bei Radio Hamburg, gewann er den Deutschen Radiopreis für die beste Morgensendung. Im Gespräch erklärt der 38-Jährige, was eine gute Morningshow ausmacht und wie sein Arbeitstag aussieht.

Herr Hoof, Hit Radio FFH hat seine Hörerzahl erneut steigern können. Sind Sie „schuld“?

FFH schafft es seit Jahren, seine Zahlen immer wieder zu steigern, ist seit mehr als 25 Jahren deutlich Marktführer in Hessen. Ich denke, das ist der Erfolg eines großartigen Teams. In diesem Team bin ich ein neuer kleiner Teil, der versucht, sich einzufügen. Bisher ist die Resonanz auf unsere neue Show durchweg positiv, aber bis sich das in Zahlen messen lässt, wird es noch dauern. FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth hat gesagt: „Horst und Evren begeistern als neues Duo.“ Was machen Sie anders als andere? Ich glaube, wir schaffen es ganz gut, einen ausgewogenen Mix aus Spaß und Comedy, aber auch ernsten und vor allem berührenden Themen zu präsentieren. Das macht uns als Moderatoren menschlich, und wir wirken nicht eindimensional. Wir sind auch bereit, sehr viel von uns persönlich preiszugeben, um dem Hörer zu zeigen, dass auch wir ganz normale Menschen mit normalen Problemen sind. Außerdem verstehen Evren und ich uns sehr gut. Ich glaube, die Hörer merken das. Sie waren von 2007 bis 2015 bei Radio Hamburg. Warum sind Sie nach Hessen gegangen? Ich habe in Hamburg viel gelernt und mit einem tollen Team gearbeitet, aber FFH ist einfach noch mal eine größere Nummer und meine Rolle in der Show auch umfassender. Wenn man als Moderator die Möglichkeit hat, beim Marktführer eines so großen Bundeslandes zu senden, denkt man darüber nicht zweimal nach. Außerdem ist mir die Gegend nicht völlig fremd, denn meine Heimatstadt Grünstadt ist ja nicht so weit entfernt. Endlich kann mich meine Familie morgens im Radio hören! Was macht eigentlich eine gute Morningshow aus? Eine gute Morningshow bringt den Hörer entspannt, gut informiert und vor allem gut gelaunt in den Tag. Er erfährt, wie das Wetter wird, was auf den Straßen los ist, was in seiner Gegend passiert – und das von sympathischen, unterhaltsamen und vor allem authentischen Moderatoren. Dazu hört er auch noch tolle Musik. Ist es schwierig, jeden Tag vier Stunden interessantes Programm zu gestalten? Da wir hier ein großartiges Team haben, ist das kein Problem. Im FFH-Land passieren so viele spannende Dinge, es gibt so viele beeindruckende Menschen, dass unsere Redaktion immer etwas findet. Manchmal ist es auch einfach jemand, der uns über Facebook um Hilfe bittet. Gerade die normalen menschlichen Geschichten berühren unsere Hörer sehr. Wie sieht denn ein durchschnittlicher Arbeitstag bei Ihnen aus? Ich stehe um 3.30 Uhr auf, mache mich fertig, fahre zirka 20 Minuten zum Sender, bin gegen 4.20 Uhr da, esse etwas, trinke Kaffee und um 4.55 Uhr starten wir mit den News die Show. Dann läuft die Sendung bis 9 Uhr, danach rufe ich bei meiner Frau an und wünsche ihr einen guten Morgen. Um 9.30 Uhr haben wir Redaktionskonferenz, in der wir besprechen, wie die Show war und was morgen passiert. Danach zeichnen wir manchmal noch Interviews auf oder singen einen Song im Studio ein, den ich geschrieben habe. Meist ist so gegen 11 Uhr Schluss, und ich fahre heim. Sie sind nach dem Zivildienst zum Radio gegangen. Warum? Ich habe schon als Kind immer Radio gespielt, indem ich ein kleines Mikrofon in meinen Kassettenrekorder gesteckt habe. Nach dem Zivildienst blieb dann nur studieren oder gleich zum Radio. Zum Glück bin ich über ein Praktikum direkt reingerutscht. Ich liebe, dass ich meine Kreativität dort komplett ausleben kann und das schnell und unbürokratisch. Ich darf Gitarre spielen, lustige Songs schreiben, Wortwitze kreieren und ich weiß, dass ich dafür sorge, dass viele Menschen mit einem Lächeln aufstehen. Was gibt es Schöneres? Das frühe Aufstehen hat mich nie gestört. Sie sind auch in der Comedy-Serie Krude TV erfolgreich. Wird das Radio Sie an das Fernsehen verlieren? Definitiv nicht. Fernsehen ist für mich nur eine gelungene Abwechslung. Krude TV ist immer ein Treffen mit ganz vielen Freunden. Radio ist allerdings meine Leidenschaft, und ich würde das nie aufgeben.

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