Limburgerhof Tag der Pflege: Informationen, Interviews und Austausch

Sie informieren über das Thema Pflege (von links): Britta Schwarz (Pflegestützpunkt), Michael Kercher und Thomas Eschbach (beide
Sie informieren über das Thema Pflege (von links): Britta Schwarz (Pflegestützpunkt), Michael Kercher und Thomas Eschbach (beide KAB), Ulrike Lahr (Sozialstation) und Christine Traxel (Pflegestützpunkt).

Ohne ein großes Netzwerk ist die Pflege von Angehörigen zu Hause kaum zu stemmen. Beim Tag der Pflege am 14. April in Limburgerhof informieren Akteure über ihre Angebote.

Manchmal kommt es schleichend, oft von einem Tag auf den anderen: Ein Angehöriger wird pflegebedürftig. Und das ganze Umfeld muss sich auf eine ganz neue und oftmals nicht planbare Situation einstellen, wenn die Betroffenen ihr Leben nicht mehr allein meistern können. Diese Sorgearbeit wird zu rund 80 Prozent im häuslichen Umfeld geleistet, und das überwiegend von Frauen.

„Pflege ist ein großes gesellschaftliches Thema“, weiß Thomas Eschbach von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). „Pflege fordert uns heraus – persönlich, gesellschaftlich und politisch. Die Themen sind komplex und gleichzeitig konkret: Es geht immer um Geld, Zeit, Familie, Arbeitsplatz, Alterssicherung und Lebensentwürfe.“ Die KAB wollte daher eine Informationsplattform für betroffene Angehörige, Pflegedienste und Interessierte schaffen. Zusammen mit der Ökumenischen Sozialstation Rhein-Pfalz-Ost und dem Pflegestützpunkt Limburgerhof wurde ein Konzept für einen, wie Eschbach betont, „in dieser Form einmaligen Informationstag rund um das Thema Pflege“ entworfen.

Experten beraten und geben Tipps

Die teilnehmenden Organisationen stellen sich und ihre Angebote an Infoständen vor und beantworten Fragen der Besucher. Britta Schwarz und Christine Traxel vom Pflegestützpunkt Limburgerhof beraten kostenlos, neutral und trägerunabhängig, welche Unterstützung es für die Pflege und welche finanzielle Entlastungsmöglichkeiten es gibt. Die beiden Pflegeexpertinnen helfen auch, Anträge auszufüllen, mit denen Angehörige oft überfordert sind. Und sie erklären Beurteilungsbögen für den Pflegegrad. Was viele nicht wissen: Die Mitarbeiterinnen vom Pflegestützpunkt machen auch Hausbesuche.

Tatkräftige Unterstützung bei der Pflege bekommt man von der Ökumenische Sozialstation Rhein-Pfalz-Kreis. Was dabei zu beachten ist, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Lahr mit ihrem Team am Infostand. In der letzten Lebensphase bietet der Ambulante Hospiz- und Beratungsdienst Beistand. Beim Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer bekommen Besucher Beratung zum Thema Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung. Auch die Gemeindeschwester Plus stellt ihre Arbeit am Tag der Pflege vor. Sie besucht betagte Menschen zu Hause und berät sie auch, wenn sie noch nicht pflegebedürftig sind. Besucher können sich außerdem über Angebote von Caritas, der Alzheimer Gesellschaft und des Seniorenbeirats Limburgerhof informieren.

Betroffene berichten über ihre Arbeit

Die KAB sieht sich als Sprachrohr für pflegende Angehörige und möchte Menschen ermutigen, sich einzubringen. Pflegende Angehörige reduzieren ihre Arbeit, verzichten auf Gehalt und haben Einbußen bei der Rente. Das müsse sich ändern. „Wir fordern, dass Pflege in der Politik kein Randthema mehr ist“, erklärt Michael Kercher von der KAB.

Über den Nachmittag verteilt finden Kurzinterviews zu verschiedenen Themen statt. Um 14.15 Uhr berichtet eine Betroffene von ihren Erfahrungen. Ulrike Lahr gibt um 15 Uhr Einblicke in die Arbeit der Sozialstation. Um 15.30 Uhr werden Christine Traxel und Britta Schwarz vom Pflegestützpunkt interviewt. Über die politischen Dimensionen der Pflege spricht um 16 Uhr die Erste Beigeordnete des Rhein-Pfalz-Kreises, Bianca Staßen (SPD). Den Abschluss macht Michael Kercher von der KAB um 16.30 Uhr. Dazwischen ist viel Zeit für Fragen und zum Austausch.

„Pflege ist kein Prophylaxe-Thema“, stellt Britta Schwarz in ihrer täglichen Arbeit immer wieder fest. Trotzdem sind auch Menschen, für die Pflege im Moment noch kein Thema ist, eingeladen, sich zu informieren. Im Ernstfall sei man dann vorbereitet.

Termin

Tag der Pflege am 14. April, 14 bis 17 Uhr, im katholischen Pfarrzentrum Limburgerhof, Dekan-Finck-Platz 1. Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.

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