Bobenheim-Roxheim MTC-Auflösung: Bürgermeister kontert Vorwurf

2019 durfte der MTC auf dem Gondelfestplatz den 8. Lauf zur Pfalzmeisterschaft des ADAC im Jugendkartslalom ausrichten. Ein Trai
2019 durfte der MTC auf dem Gondelfestplatz den 8. Lauf zur Pfalzmeisterschaft des ADAC im Jugendkartslalom ausrichten. Ein Trainingsplatz darf er aber nicht sein.

Der Motorsport- und Touristikclub (MTC) Bobenheim löst sich mangels Trainingsgelände auf. Der Bürgermeister wehrt sich gegen den Vorwurf, die Gemeinde habe bei der Suche nach geeigneten Flächen nicht geholfen.

Etliche Male habe der Verein diesen Vorwurf nun formuliert, schreibt Michael Müller (SPD). Bei einem der letzten Kerweumzüge sei er sogar das Motto des MTC-Beitrags gewesen. Zuletzt berichtete die RHEINPFALZ am 27. Juli, dass der Verein sich über die Verwaltung beklagt.

„Bei meinem Amtsantritt 2014 trainierte der MTC noch auf den Straßen des zwar erschlossenen, aber brach liegenden Gewerbegebiets Auf dem Wörth“, sagt Müller und nennt das eine Interimslösung, denn das Gebiet sollte ja eigentlich Unternehmen dienen und nicht dem lärm- und geruchsintensiven Motorsport. Das Gelände wurde dann ab 2014 ziemlich schnell vom Großhändler Lekkerland besiedelt, sodass die Kartrunden dort beendet werden mussten.

Genereller Mangel an Flächen

Auf Anfrage des Vereins habe Müller mangels Flächen in Bobenheim-Roxheim auf solche in Worms hingewiesen, zum Beispiel auf ein ehemaliges Einkaufsmarktgelände mit großem, asphaltiertem Parkplatz. „Inwieweit der Verein diesen Vorschlägen folgte, kann ich nicht sagen“, sagt Müller. Den Gondelfestplatz dauerhaft für Motorsport zu nutzen, sei im Naturschutzgebiet Altrhein nicht infrage gekommen, „obwohl der Verein die Verwaltung immer wieder beharrlich nach diesem Standort fragte“. Immerhin aber habe man dem MTC dort in Abstimmung mit Fachbehörden mehrfach seine weniger störende Oldtimerveranstaltung ermöglicht.

Müller verweist auf den generellen Mangel an Bauflächen im Ort und fragt sich, ob der MTC wohl gehofft hatte, dass die Gemeinde ihm aus Steuergeld eine mehrere Tausend Quadratmeter große asphaltierte Fläche verschaffen würde. Der Bürgermeister sieht die Verantwortung für die Infrastruktur zur Ausübung eines Vereinszwecks generell bei dem jeweiligen Club und nicht bei der Kommune. Er bedauert, wenn ein Verein nach 56 Jahren sein Ende beschließt, wirft aber auch die Frage auf, „ob ein solcher Sport in Zeiten von Klimakatastrophen und Energiekrisen überhaupt noch zeitgemäß wäre“.

x