Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:

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Je mehr über Schifferstadt drinsteht, desto besser ist eine Zeitung. Diese insbesondere (oder vielmehr: ausschließlich) von Schifferstadtern verfochtene Grundregel des Journalismus hat sich jetzt bis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung herumgesprochen. Deutschlands wohl renommiertestes überregionales Blatt hat der einzigen Stadt des Rhein-Pfalz-Kreises in ihrer Montagsausgabe fast eine komplette Seite gewidmet. Auf den ersten Blick geht es dort um Ralph Siegel, der 70 Jahre alt geworden ist. Und der vom Rest der Welt nicht mehr ganz so arg verehrt wird, wie es ihm eigener Einschätzung nach gebührt. Schon dieser Umstand macht den Münchener quasi zum Schifferstadt der deutschen Musikszene. Doch seit 2014 verbindet den einstigen Hit-Garanten noch viel mehr mit der größten Kommune des Rhein-Pfalz-Kreises. Die Frankfurter Edelfedern schreiben: „In einer Vitrine stehen seine wichtigsten Preise – darunter Bambi, Echo, Bayerischer Verdienst- und Pfälzer Saumagenorden.“ Schadenfrohe Nicht-Schifferstadter werden nun vielleicht anmerken, dass in dem exakt 300 Zeilen langen Text mit keiner Silbe erwähnt wird, aus welchem Pfälzer Ort die herausragendste unter den herausragenden Auszeichnungen genau stammt. Doch dann übersähen sie eine insbesondere (oder vielmehr: ausschließlich) von Schifferstadtern verfochtene Grundregel der Topographie. Sie besagt: Wer Pfalz sagt, kann eh nur Schifferstadt meinen. (häm) Es ist ja auch viel los in Schifferstadt mit seinen inzwischen über 21.000 Neu- und Alt-Einwohnern. Und es gibt viel zu berichten, was wir auch fleißig tun. Auf den Landkreis-Seiten in der Ludwigshafener Rundschau sowieso, im Sportteil, auf der regionalen Kulturseite und natürlich jeden Mittwoch im Marktplatz Regional. Das ist manchen aber nicht genug. „Es steht viel zu wenig über Schifferstadt in der Zeitung“, lautet die Klage, wenn in einer Ausgabe nicht mindestens fünf bis acht Artikel über die Rettichmetropole stehen. Oder, wie neulich ein Leser monierte, die Zahl der Berichte aus Schiffi „tendiert gegen Null.“ Jooo alla. Das nennt man wohl selektive Wahrnehmung. Übrigens gibt es aus Mutterstadt, Limburgerhof, Maxdorf und andernorts auch viel zu berichten – was wir auch fleißig tun. Und was hören wir dort mit ebensolcher Regelmäßigkeit: „Es steht viel zu viel über Schifferstadt in der Zeitung.“ Jooo alla. (umi) Den Klimaschutz geht der Rhein-Pfalz-Kreis nicht im Schneckentempo an. Neun Tage nach der Unterzeichnung der Klimaschutzvereinbarung mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Metropolregion Rhein-Neckar hat man gleich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und beim Herbstempfang von Landrat Clemens Körner ordentlich Energie gespart, indem einfach das Licht reduziert wurde. Simpel, effektiv und man schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn die Redner, die in der vergangenen Woche in der Mensa des Maxdorfer Gymnasiums ans Pult traten, mussten sich nicht, hätte sie das Lampenfieber gepackt, die Zuschauerreihen als große nackte Menge vorstellen – ein Mittel, das helfen soll, die Angst vor großen Auftritten zu lindern. Die Bühne war jedoch so spärlich ausgeleuchtet, dass dies gar nicht nötig war, da sie quasi in ein großes, schwarzes Loch sprachen. „Ich sehe Sie nicht, aber ich kann Sie spüren“, sagte daher Frank Bannert, Landrat des Saalekreises. Um künftig noch mehr Strom zu sparen, schlagen wir vor, einfach zum „Empfang in the Dark“ einzuladen – dann sitzen wenigstens alle im Dunkeln. Und das sorgt doch gleich für ein ganz anderes Gemeinschaftsgefühl. (lai)

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