Rhein-Pfalz Kreis Galileo

Das Satellitennavigationsprogramm Galileo ist ein gemeinschaftliches Projekt der EU-Staaten und der Mitgliedsländer der europäischen Raumfahrtorganisation ESA, dem sich weitere Staaten wie China, Indien und Israel angeschlossen haben. Nach der Fertigstellung soll es weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern. Im Gegensatz zum amerikanischen GPS ist Galileo ein ziviles Programm, sagt Rainer Grohe. GPS wurde zu militärischen Zwecken zur Verteidigung des Sicherheitsinteresses der Vereinigten Staaten entwickelt. Es kann zwar zivil genutzt werden, garantiert aber keine Verfügbarkeit. Galileo ist ein ziviles, marktorientiertes System, dessen Signalstärke ungefähr 20 Mal so stark sein soll, wie GPS-Signale und daher auch in Gebäuden nutzbar sein soll. Galileo wird für den Endverbraucher kostenfrei nutzbar sein, zum Beispiel für die Bestimmung der eigenen Position und der Geschwindigkeit. Galileo bietet eine Verbesserung für den Such- und Rettungsdienst, weil das System genauer und dialogfähig ist. In der kommerziellen Version wird Galileo dabei genauere Daten liefern als in der offen zugänglichen. Das Signal wird verschlüsselt sein, ebenso wie das Signal für den öffentlich-regulierten Dienst, wie Polizei oder Militär, das auf einer anderen Frequenz gesendet wird. Diese Signale sind nicht genauer als die zivilen, aber nicht störbar. Um das Projekt zu verwirklichen, sollen insgesamt 30 Satelliten auf drei Umlaufbahnen in etwa 23.300 Kilometer Höhe ins Weltall gebracht werden. Davon sollen pro Umlaufbahn neun Satelliten in Betrieb gehen und je einer als Reserve dienen. Ein Teil der Satelliten ist schon im All. Ein solcher Satellit ist etwa so groß wie ein Kühlschrank. Die Satelliten senden ihre Positionssignale und ein Zeitsignal zu Empfängern auf die Erde. So kann im Idealfall die Position auf der Erde auf Zentimeter genau bestimmt werden. Einige der Galileo-Signale sind kompatibel mit GPS. Ursprünglich sollte Galileo bereits Ende vergangenen Jahres fertiggestellt sein. Doch durch technisch, aber auch politisch bedingte Verzögerungen wird das System nach Schätzung des früheren Verwaltungsdirektors Rainer Grohe frühestens 2018, realistischer noch 2020 in Betrieb gehen. (krx)

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