Rhein-Pfalz Kreis Endlich angeschlossen

Mutterstadt/Dannstadt-Schauernheim. Bei dem Festakt auf dem Gelände des Mutterstadter Pfalzmarkts sprach Minister Lewentz von „gut angelegtem Steuergeld“. Rund 7,5 Millionen Euro haben Bund und Land nach Angaben des Politikers für das Projekt ausgegeben – der Bund 5,3 Millionen Euro, das Land 2,2 Millionen Euro. Auf den Anschluss an die A 61 hätten die Menschen in der Region lange gewartet. Er entlaste nicht nur die Gemeinden Mutterstadt und Dannstadt-Schauernheim, sondern stärke zudem auch den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Diesen Standort zeichne neben dem guten Miteinander von öffentlicher und privater Hand das mit 18.700 Kilometern dichteste Straßennetz aller Bundesländer aus, erklärte Lewentz. In dieses Netz flössen jährlich 375 Millionen Euro vom Bund und mehr als 80 Millionen Euro vom Land. So habe die rot-grüne Landesregierung für 80 Straßenbauprojekte im Verkehrswegeplan ab 2015 rund drei Milliarden Euro angemeldet. Der Mutterstadter Bürgermeister Hans-Dieter Schneider (SPD) bezeichnete die Freigabe des Autobahnanschlusses als bedeutenden Meilenstein für die Entlastung der verkehrsgeplagten Bürger. „Wir von der Gemeindeverwaltung erwarten einen spürbaren Rückgang der Belastung“, bekräftigte er. Zugleich dankte Schneider seinem Vorgänger Ewald Ledig sowie seinem Dannstadt-Schauernheimer Kollegen Stefan Veth (CDU) und dessen Vorgängern Günther Beckstein und dem kürzlich verstorbenen Heinz Werner Ziegler für die konstruktive Zusammenarbeit bei dem Projekt. Landwirte und Grundstückseigentümer hätten durch den Verkauf ihres Ackerlands ebenfalls zum Gelingen beigetragen. Dadurch sei es erst möglich gewesen, dass der Anschluss komplett auf Mutterstadter Gemarkung gebaut werden konnte. Damit sei auch die Schuld gegenüber der Nachbargemeinde getilgt, sagte Schneider zu Veth. Denn der Pfalzmarkt liegt zwar auf Mutterstadter Gebiet, aber direkt am Ortseingang von Dannstadt-Schauernheim. Die Entscheidung für den heutigen Standort sei weitsichtig gewesen, das habe der Erfolg bewiesen. Hier zitierte Schneider die Pfalzmarkt-Homepage. Dort heißt es beim Jahr 1989, der neue Markt für Obst und Gemüse liege für Lieferanten und Kunden strategisch günstig mitten im Anbaugebiet und nur wenige Minuten von den Autobahnen 61, 65 und 650 entfernt. „Ich könnte ergänzen: Sogar in Sichtweite dieser Fernverkehrsstraßen, aber leider ohne direkte Anbindung“, führte Schneider weiter aus. Denn mit dem Erfolg des Pfalzmarkts sei das Verkehrsaufkommen gestiegen – und damit die Belastung der Gemeinden. Zusätzlich erschwerend kam hinzu, dass Wirtschaftswege nicht wie ursprünglich geplant ausgebaut wurden. Es bleibe zu hoffen, dass sich das Warten gelohnt habe und die direkte, zeitsparende Anschlussstelle nun auch angenommen werde. „Ansonsten müssten wir Gemeinden mit dem Landesbetrieb Mobilität ein Lkw-Durchfahrtsverbot durch die Ortslagen in Erwägung ziehen“, erläuterte der Bürgermeister. Dannstadt-Schauernheims Verbandsbürgermeister Stefan Veth bewertete die Freigabe als historischen Tag. Vor 25 Jahren sei der Pfalzmarkt eröffnet, das damit verbundene Verkehrsaufkommen jedoch unterschätzt worden. Die Folgen seien besonders in Stoßzeiten lange Rückstaus an der Ampelkreuzung gewesen. Seither habe sich viel getan, etwa mit dem Richtungsanschluss Hochdorf-Assenheim. Aber der letzte Schritt habe immer gefehlt. „Ich möchte die Erwartungshaltung unserer Bürger allerdings dämpfen“, sagte Veth. Die Entlastung vor allem der Ludwigshafener und Schauernheimer Straße werde sich erst allmählich einstellen. Die neue Route müsse erst in die Navigationsgeräte eingegeben werden und sich etablieren. Der Leiter des Landesbetriebs Mobilität Speyer, Kurt Ertel, hob hervor, dass der Pfalzmarkt sich stets konstruktiv an dem Projekt beteiligte. Nach all den Mühen und Problemen der letzten Jahre verkündete er erfreut und erleichtert: „Es ist vollbracht. Ich vermelde Fertigstellung.“

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