Rhein-Pfalz Kreis Die Hasenzählungen im Frühjahr und Herbst

Durchschnittlich elf Feldhasen leben pro Quadratkilometer auf Deutschlands Feldern und Wiesen – das wären etwa drei bis dreieinhalb Millionen Feldhasen, wie der Deutsche Jagdverband Ende März mitteilte. Die Zahlen beruhen auf den Frühjahrszählungen des vergangenen Jahres, die Wissenschaftler für das Projekt Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (kurz WILD) ausgewertet haben. Gezählt werden auch andere Wildtiere wie Kaninchen und Rebhuhn, aber auch Neozoen, also Tiere, die ursprünglich nicht in Deutschland beheimatet waren, zum Beispiel Waschbär und Mink. Feldhasen werden in Deutschland einmal im Frühjahr und einmal im Herbst gezählt. Eppstein und Rheingönheim gehören zu den 30 rheinland-pfälzischen Referenzgebieten. Dazu fahren Jäger nachts mit dem Auto auf festgelegten Wegen entlang der Felder, leuchten mit einem genormten Scheinwerfer über die Felder und notieren die Anzahl der Hasen pro Gemarkung. Die Zählungen finden in der Dunkelheit statt, weil Hasen nachtaktiv sind und ihre Augen das Scheinwerferlicht reflektieren. Aussagekräftig sind die Zählungen, weil Hasen standorttreu sind. „Ein Hase wandert nur ab, wenn er laufend gestört wird oder ein Feld überschwemmt wird“, weiß Oskar Jung. Trotzdem wird eine zweite Zählung zur Kontrolle durchgeführt. Eine Zählnacht sollte trocken, mild und windstill sein, damit die Hasen nicht in ihrer Kuhle liegen bleiben, wo sie schwer auszumachen sind, erklärt Jung. Die Fehlerquote bei den Zählungen liege bei etwa fünf bis acht Prozent. Die Herbstzählung findet in der Regel im November statt. „Dann vergleichen wir den Bestand mit dem vom Frühjahr und entscheiden, wie viele Hasen von Jägern geschossen werden dürfen. Da die Mortalität über den Winter hoch ist, muss man das einkalkulieren, damit man den Bestand nicht zu sehr reduziert.“ (nasu)

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