Rhein-Pfalz Kreis Bis der Partnerschaftsplatz endlich schön ist ...

Der Altriper Partnerschaftsplatz soll eigentlich noch im Jubiläumsjahr schön werden – man darf gespannt sein.
Der Altriper Partnerschaftsplatz soll eigentlich noch im Jubiläumsjahr schön werden – man darf gespannt sein.

«Altrip.»Im Altriper Jubiläumsjahr – das Dorf feiert sein 1650-jähriges Bestehen – soll der Partnerschaftsplatz am Rathaus endlich eine Augenweide werden. Dafür hat die Gemeinde 400.000 Euro eingeplant. Bezahlen muss sie jetzt aber deutlich mehr: rund 476.000 Euro.

Bei diesem Betrag handelt es sich um das günstigste Angebot, das bei der Ausschreibung der Bauarbeiten einging. Es stammt von der Deister GmbH aus Grünstadt. Ein Mitbewerber hat für dieselben Leistungen 531.000 Euro verlangt. Zur Erinnerung: Der Platz soll mit einem modellierten Rheinverlauf, mehreren Sitzmöglichkeiten und neuen Bäumen gestaltet werden. Die gestiegenen Ausgaben brachten Sabine Reck (Grüne) in der jüngsten Ratssitzung zum Grübeln. „Sind wir denn an alle Punkte gebunden und haben keine Einsparmöglichkeiten?“, wollte sie wissen und stellte in den Raum, vielleicht zunächst auf das Wasserspiel oder die Rinne zu verzichten. Zudem schlug sie vor, mit den örtlichen Vereinen darüber zu reden, was sie wirklich unbedingt brauchen. Denn auf dem Partnerschaftsplatz findet die Kerwe statt. „Damit hinterher niemand sagt, dass wir übers Ziel hinausgeschossen sind und sie das gar nicht alles gebraucht hätten“, begründete Reck. Uwe Peter Schreiner (FWG) gab zu bedenken, dass das Vorhaben erneut ausgeschrieben werden müsste, wenn man einzelne Posten streicht. Das bestätigte Ortsbürgermeister Jürgen Jacob. „Ich habe auch geschluckt, als ich den Preis gesehen habe. Angesichts der allgemeinen Baupreisentwicklung in den letzten Jahren sind wir mit 17 Prozent Mehrausgaben aber noch gut bedient. Wie es aussieht, wenn wir neu ausschreiben, wage ich nicht vorherzusagen“, erklärte er. Zu Recks Idee, eines von beidem wegzulassen, sagte Jacob, Rinne und Wasserspiel würden nur zusammen Sinn ergeben. Deshalb könnten sie nicht getrennt umgesetzt werden. Peter Schunk (SPD) schlug als Kompromiss vor, einen Teil der Arbeiten und damit Kosten ins nächste Jahr zu verschieben. Das werde wohl ohnehin passieren. Dieser Einschätzung widersprach Jacob. Der Vertrag sehe vor, dass der Platz bis 30. August fertig ist. Schreiner vermisste angesichts der erheblichen Zusatzkosten einen Nachtragshaushalt. Jacob hierzu: „Die überplanmäßigen Ausgaben kann ich erst einstellen, wenn die Kreisverwaltung den Haushalt genehmigt hat.“ Darauf warte die Kommune noch. Friedrich Späthe (CDU) wunderte etwas Anderes: Er hatte in einer früheren Ratssitzung vorgeschlagen, das Wasserspiel sowie das bewegliche Pflanzmobiliar erst mal aus der Planung zu lassen und später zuzumachen, wenn wieder Geld da ist. Das hätten genau die abgelehnt, die jetzt anregen würden, einige Teile zu verschieben – „mit der Begründung, es müsse alles auf einmal erledigt werden, weil es sonst nie gemacht werde“. Ein Seitenhieb auf die Grünen. Diesen Einwurf kommentierte denn Reck dann auch mit dem Hinweis, dass sich manchmal eben eine gewisse Eigendynamik entwickle, die nicht abzusehen war. Markus Hofacker (SPD) bewertete die 17 Prozent an Mehrausgaben zwar nicht gerade als gut für die Gemeindekasse, aber „günstiger bekommen wir es auch nicht mehr“. Und immerhin würden die zusätzlichen 70.000 Euro in etwas Nachhaltiges investiert. Am Ende vergab der Rat bei vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen die Arbeiten an die Deister GmbH.

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