Rhein-Pfalz Kreis Baupläne und Bürgerdialog

Neues Polizeipräsidium

Hoher Sanierungsstau und zu wenig Platz – ein Neubau des Polizeipräsidiums Rheinpfalz auf der Ludwigshafener Parkinsel steht auch beim neuen Polizeipräsidenten auf der Wunschliste. Die Entscheidung darüber trifft jedoch das Finanzministerium in Mainz, so der neue Chef. Die offenen Hausaufgaben für das Projekt, die Vorgänger Jürgen Schmitt hinterließ, hat der „Neue“ angepackt. Der Raumbedarf ist von einer Arbeitsgruppe der Polizeiverwaltung ausgerechnet worden. Alle Zahlen sollen im Juli nach Mainz geschickt werden. „Ich hoffe auf eine möglichst schnelle Entscheidung – noch in diesem Jahr“, sagt Ebling. Ausschlaggebend für das Neubauprojekt seien die Finanzen. Was ist für das Land die günstigere Option? Ein Neubau auf der Parkinsel, für den Miete an die Hafenbetriebe gezahlt werden müsste? Oder eine Sanierung des Gebäudebestands in der Wittelsbachstraße? Erfahrungen mit Bauprojekten und Liegenschaften hat Ebling in seiner Karriere gesammelt – zuletzt als stellvertretender Mainzer Polizeipräsident. (mix) Jugendkriminalität „Wenn wir es noch nicht hätten, dann müssten wir es erfinden“, sagt Ebling über das Haus des Jugendrechts im Ludwigshafener Stadtteil Mitte, in dem Jugendamt, Polizei und Staatsanwaltschaft in enger Abstimmung mit dem Amtsgericht zusammenarbeiten. Am Montag hat der neue Polizeichef das Team in der Bahnhofstraße kennengelernt, das seit zehn Jahren erfolgreich die Jugendkriminalität in Ludwigshafen im Visier hat. Ob eine Kameraüberwachung von Brennpunkten wie dem Berliner Platz oder dem Bahnhofsumfeld die Polizeiarbeit mit Blick auf jugendliche Straftäter erleichtern würde? Ebling ist skeptisch: Man müsse sich das sehr gut überlegen, ob man etwa am Berliner Platz täglich rund 40.000 Menschen per Kamera überwachen wolle. Zudem sei das auch zunächst eine politische Entscheidung, keine Angelegenheit der Polizei. Und das Land sei in der Frage der Überwachung öffentlicher Plätze bisher immer zurückhaltend gewesen. (evo) Polizei im Dialog Zum Eingewöhnen in den neuen Job gehört für Ebling auch das Kennenlernen aller Projekte, die Vorgänger Schmitt angestoßen hat. Richtig in die Tiefe hat er noch nicht gehen können, aber das Internetportal Polizei im Dialog (PiD) „war mit das Erste, was mir vorgestellt worden ist“. Der 55-Jährige kannte das Projekt bereits: „Schmitt hat überall dafür getrommelt.“ Die Grundidee sei auch genial, bekennt der Leiter des Polizeipräsidiums. Auf der Internetseite habe er schon die Chatprotokolle und Dialoge zwischen Bürgern und Polizisten nachgelesen, aber aktiv beteiligt habe er sich noch nicht. Für eine Bilanz ist es laut Ebling zu früh. Noch sei man in der Phase, PiD überall bekanntzumachen. „Erst danach kann man beurteilen, ob sich der Aufwand lohnt.“ Spannend finde er nun, ob beim neuen Themenblock „moderne Drogen“ tatsächlich auch jüngere Bürger bei PiD mitmachen. Grundsätzlich müsse die Polizei aber hier wie auch auf Plattformen wie Twitter und Facebook präsent sein, um zu möglichst vielen Bürgern Kontakte zu haben. Daheim nutze er Twitter und Facebook nicht, räumt Ebling ein: „Privat habe ich dafür keinen Bedarf, aber berufsbedingt kenne ich mich da natürlich aus.“ (ax) Trickdiebstahl Ob in Sachen Trickdiebstahl gerade so etwas wie eine Welle über die Region schwappt – da wollte Ebling sich nicht festlegen. Es sei allerdings auffallend, dass in den vergangenen Wochen vermehrt ein Dreh zum Einsatz komme, bei dem die Langfinger älteren Menschen billige neue Goldketten überstreifen und die teuren alten gleichzeitig entwenden. Für diese Masche gelte das Gleiche wie für andere: Es sei bedauerlich, weil die Hilfsbereitschaft der Senioren ausgenutzt werde und sie dadurch das Vertrauen in ihr Umfeld verlören. Hier sei Aufklärung sehr wichtig, denn die Banden, die hinter solchen Trickdiebstählen stecken, würden oft weiterziehen, wenn sie merken, dass potenzielle Opfer an einem Ort zu misstrauisch geworden sind. (yns) Fahrraddiebstahl Ebling ist nun so richtig bewusstgeworden, dass Ludwigshafen und sein Umland in Sachen Fahrraddiebstahl die Hochburg in Rheinland-Pfalz sind. „40 Prozent aller Räder im Land werden im Bereich des Präsidiums gestohlen“, bestätigte Polizeipressesprecher Michael Baron. Im Ludwigshafener Stadtgebiet wurden im vergangenen Jahr 713 Drahtesel entwendet, allein am Montagmorgen gab es vier Anzeigen. Was die Polizei dagegen unternimmt? „Alles“, meinte Ebling mit Blick auf die umfangreiche Prävention. „Das Rad registrieren lassen, es an öffentlichen Plätzen gut einsehbar abstellen und es sichern, sichern, sichern“, rät er Besitzern. (ier)

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