Rhein-Pfalz Kreis Auf Torejagd für den guten Zweck

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Schifferstadt. Der Steyler Missionar Pater Paul Oden hilft Straßenkindern in der nordchilenischen Stadt Iquique. Seit 2003 wird er dabei von der Kolpingfamilie Schifferstadt mit dem jährlichen Benefiz-Fußballturnier „Kicken für Iquique“ unterstützt. Am Wochenende haben neun Mannschaften wieder für den guten Zweck gekickt.

Samstagmorgen in der Kreissporthalle: Neun Mannschaften haben sich eingefunden, um fünf Stunden lang in zahlreichen Partien ihr fußballerisches Können zu messen. Natürlich möchten sie Spaß haben und am Ende vielleicht sogar das Turnier gewinnen, doch im Vordergrund steht für die Beteiligten eindeutig das Spendensammeln. „Mit dem Geld möchten wir Pater Paul beim Wiederaufbau einer Kindertagesstätte helfen“, sagt Gerhard Weimer, Vorsitzender der Kolpingfamilie. In der besagten Einrichtung sind 147 Kinder bis zum Alter von sechs Jahren betreut worden, ehe ein Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richter-Skala sie im vergangenen Jahr unbenutzbar machte. Aufgrund der schweren Schäden kann das Gebäude nicht mehr renoviert werden. Deshalb werde die Ruine derzeit abgerissen. Anschließend soll die Kita nach Weimers Kenntnisstand neu gebaut werden. Kosten wird dieses Vorhaben eine halbe Million Euro, wie der Freundeskreis Straßenkinder Chile auf seiner Internetseite berichtet. Entsprechend ist jeder Euro, der bei dem Benefizturnier zusammenkommt, dringend nötig und mehr als willkommen. So gehen die Freizeitsportler denn auch sehr engagiert, aber stets fair zur Sache. Gespielt wird in zwei Gruppen und mit jeweils fünf Feldspielern sowie einem Torwart. Damit alles seine Ordnung hat, haben sich drei Schiedsrichter des Südwestdeutschen Fußballverbands bereiterklärt, die Spiele ehrenamtlich zu leiten. Lediglich für das Finale am späten Nachmittag stehen Harald Hettrich, Achim Isselhard und Helmut Lotter wegen anderer Termine nicht zur Verfügung. Hier springen kurzerhand Mitglieder der Kolpingfamilie ein, was aber dank der Fairness aller Beteiligten kein Problem darstellt. Angetreten sind mit dem TV Schifferstadt, der FFG Schwarz, den Fußballfreunden Schifferstadt, dem LC Schifferstadt, der Messdienervereinigung sowie der Kolpingfamilie und der Kolpingfamilie Ü-32 sieben ortsansässige Mannschaften. Von außerhalb sind die Sportfreunde Ludwigshafen und die Lehrersportgemeinschaft Ludwigshafen angereist. Die letztgenannten Kicker triumphieren am Ende, indem sie im Endspiel die ältere Kolpingauswahl mit 3:1 bezwingen. Den dritten Platz belegt schließlich das jüngere Kolpingteam vor den Sportfreunden Ludwigshafen. Ausreichend Kraft können die Sportler zwischen den Partien im Foyer sammeln. Dort haben Kolpingmitglied Judith Cuyle und ihre Mitstreiterinnen ein Buffet mit sechs selbst gebackenen Kuchen vorbereitet. Dazu reichen sie auf Wunsch Kaffee. Darüber hinaus haben sie vor Turnierbeginn am Samstagmorgen unzählige Brötchen geschmiert und Würstchen warm gemacht. Mit den Vorbereitungen waren die Frauen auch am Freitagabend schon drei Stunden lang beschäftigt. Und wenn die Fußballer bereits wieder auf dem Heimweg sind, werden die Helfer noch zwei bis drei Stunden mit Aufräumen verbringen. Immerhin: „Wir müssen nicht die ganze Zeit über Essen und Getränke ausgeben, sondern arbeiten in zwei Schichten. Das heißt, wir werden auch mal abgelöst“, verrät Cuyle. Mit dem Verlauf der Benefizveranstaltung ist Karlheinz Steck vom Organisationsteam sehr zufrieden. Den Erlös konnte er am gestrigen Montag auf RHEINPFALZ-Nachfrage noch nicht genau beziffern. „Es hätten jedoch durchaus ein paar Zuschauer mehr sein dürfen“, nennt Steck den einzigen Wermutstropfen eines sonst gelungenen Turniers. (mamü)

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