Rhein-Pfalz Kreis 77 bunte Socken erinnern an menschliche Schicksale

Maxdorf. 60 Umzugskartons haben viele fleißige Schüler und Lehrer des Gymnasiums Maxdorf kurz vor den Ferien randvoll gepackt. Bestimmt sind sie für 77 Flüchtlinge, die in den Orten der Verbandsgemeinde Maxdorf Zuflucht gefunden haben. Über eine Woche lang hatten die Schüler vorher gesammelt.

77 bunte Socken haben vor den Ferien das Foyer des Gymnasiums geschmückt. Diese 77 Socken waren aber nicht einfach nur weihnachtliche Dekoration, sondern sie standen symbolisch für einen ganz konkreten Menschen, der in den letzten Wochen und Monaten in Maxdorf, Fußgönheim oder Birkenheide untergekommen war, berichtet Lehrerin Michaela Clade-Schuster. Für diese Männer, Frauen und Kinder hat die Fachschaft Religion ihre diesjährige Adventsaktion gemünzt. Eifrig sammelten die Schüler und Lehrer haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Spielsachen, gut erhaltene Bettwäsche, Decken und vieles mehr. „Ein weiteres eingekauftes Produkt bei unserem Einkauf fällt auf der Rechnung kaum auf, hilft aber in der Masse vielen Menschen“, hatte die Fachschaft Religion zuvor um Unterstützung bei Eltern und Nachbarn geworben. Und die klappte offenbar. „Unglaublich viele Dinge sind dabei zusammengekommen“, sagt Clade-Schuster. Diese mussten am Donnerstag zunächst gründlich sortiert werden, anschließend wurden die Kartons für die Familien entsprechend dem Alter der Kinder gepackt. Die 60 Kartons sind am Freitag von Mitarbeitern der Verbandsgemeinde Maxdorf abgeholt und zu den betroffenen Familien gebracht worden. Sylvia Golfier, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste bei der Verbandsgemeinde Maxdorf, war nach Angaben der Schule beeindruckt angesichts dieser Menge. Sie bestätigte, dass vielen der Betroffenen das Nötigste fehle und dass sie sich sicher über die Pakete freuen würden. Die Schule hatte die Adventsaktion von Beginn an in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde geplant, um vor Ort gezielt helfen zu können. Die Aktion ist zuvor in den Adventsandachten der Schule vorbereitet worden, berichtet Michaela Clade-Schuster. Die Schüler betrachteten mit ihren Lehrern einige Menschen im Stammbaum Jesu: Abraham, Jakob und Moses, die zu ihrer Zeit ebenfalls Flüchtlinge waren und eine neue Heimat gefunden haben. Ausgehend von diesen biblischen Personen wurden die Schüler auf die Situation der 77 Menschen aufmerksam gemacht, die aktuell in den Ortsgemeinden Zuflucht gefunden haben. Oft seien diese nur mit den Gegenständen angekommen, die sie tragen konnten. Zwar werde die Erstversorgung von den Kommunen übernommen, doch fehle es den Menschen an Vielem, lernten sie. (umi)

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