Pirmasens Zu Herzen gehende Gesänge

„Es gebt nix Besseres als ebbes Gudes!“ – so lautet der Titel auf der Vorderseite der Festschrift zum 30. Jubiläum des Chorleiterchors Pfalz, der zusammen mit den bei uns bestens bekannten Westrich-Salonikern am Sonntag in der protestantischen Kirche in Nünschweiler ein Konzert der Extraklasse aufführte.

Über zwei Stunden lang durften die etwa 350 Besucher abwechslungsreiche, oftmals zu Herzen gehende Musik und Gesänge aus dem klassischen, geistlichen und weltlichen Genre genießen. Der Chorleiterchor war zum ersten Mal zu Gast in der hiesigen Region; die Sänger und Sängerinnen kommen aus verschiedenen Gebieten der gesamten Pfalz und dem Westrich. Sie haben eine ausdauernde Freude am Singen; das lässt sich auch daran erkennen, dass nicht mehr alle unter ihnen die Jüngsten sind – und das verdient Hochachtung. Die sechs Westrich-Saloniker mit Karl Sieber an der Spitze hatten ein Gesangsquartett mitgebracht und spielten zunächst geistliche Stücke, unter anderem das ergreifende Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer, das der Bassist Hermann Johann sang, oder die herrlich vertonte Sagengeschichte der untergegangenen „Vineta-Glocken“. Danach stellten sich die fast 40 Sänger und einige Sängerinnen des Chorleiterchors unter der Leitung ihres Dirigenten und Bass-Baritons Harald Kronibus im Altarraum auf und sangen mit dem Orchester der Saloniker das ergreifende „Lobe den Herrn, meine Seele“. Nun war der Chorleiterchor mit seiner geistlichen Literatur an der Reihe und präsentierte unter anderem Franz Schuberts „An die Musik“, wobei Harald Kronibus solistisch mitwirkte und seine Ehefrau Ekaterina (Sopranistin) den Part am Klavier übernahm. Ergreifend gesungen wurde auch der 23. Psalm „Gott ist mein Hirte“ von Schubert. Wenn Chorleiter singen, wissen sie genau, wann beim Singen Crescendo und Decrescendo angesagt sind, wie sie artikulieren sollen, wie sie auf das Dirigat des Chefs reagieren müssen. Der weltliche Teil umfasste eine immense Fülle an Liedern. Köstlich waren die „Drei Ritter-Balladen“, die Manfred Schöpf von den Westrich-Salonikern nach Texten von Heinz Erhard vertonte und von Bass Hermann Johann gesungen wurden. Der Chorleiterchor stellte unter anderem das „Stephen Foster Potpourri“ vor, wo es sich um Klagelieder der Sklaven in Amerika handelt; Dirigent war hierbei Klaus Kronibus, Vater des heutigen Dirigenten, der von 1994 bis 2003 Chorleiter war. „Liebe, du Himmel auf Erden“ sang mit ihrer großartigen Stimme die Sopranistin Ekaterina Kronibus, ihr Ehemann war mit „Ol’ Man River“ aus „Show Boat“ an der Reihe. Ein würdiger Abschluss des Megaprogramms folgte mit „Drei kroatischen Tanzliedern“, ehe Dankesworte der Pfarrerin Andrea Rheinheimer und zwei Zugaben folgten.

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