Pirmasens Weiss: BUND übertreibt im B-10-Streit maßlos

Die Unterschriftenaktion des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) gegen den vierspurigen B-10-Ausbau hat die Bürgerinitiative „B 10 – Vier Spuren jetzt“ auf den Plan gerufen. Vorsitzender Erich Weiss wetterte gestern, BUND-Vertreter Ulrich Mohr übertreibe maßlos.

Wie berichtet, hat Mohr in der Südpfalz mit Blick auf die bevorstehende Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans in Berlin eine Unterschriftenaktion gestartet und argumentiert, mit dem Bundesverkehrswegeplan werde in den kommenden Wochen gesetzlich festgelegt, „wie es mit dem Straßenbau in unserer Heimat weitergehen wird“. Es müsse deshalb deutlich werden, „dass eine Autobahnachse Paris-Prag mitten durch das Wald- und Wanderparadies Pfälzerwald“ unerwünscht sei. Nachdem seine letzte Brief-Aktion an die Vorsitzende des Unesco-Komitees wohl nicht den erwarteten Erfolg hatte – „die Unesco lässt sich nicht vor Mohrs Karren spannen“, sollen jetzt die Bürger unterschreiben, ärgert sich Weiss. Um die Unterschriften zu erhalten, schrecke Mohr nicht vor „maßlosen Übertreibungen zurück“. Nach seiner Argumentation werde durch den Anbau einer weiteren Fahrspur an die derzeit dreistreifige B 10 eine Autobahn, die noch mehr Lärm und Dieselruß für die Bewohner des Queichtals bringe. „Die Argumente können so nicht überzeugen“, erklärte Weiss gestern . Unzweifelhaft richtig sei, „dass die B-10-Anwohner in der Südpfalz dringend einen Lärmschutz brauchen, den sie aber nur im Zusammenhang mit einem Straßenausbau bekommen werden. Richtig ist auch, dass das Verkehrsaufkommen in der Zukunft weiter ansteigen wird, aber gerade deswegen brauchen wir eine gut ausgebaute B 10, damit dieser Verkehr auf getrennten Fahrstreifen sicher und flüssig durchgeleitet werden kann“, argumentiert der Chef der Bürgerinitiative „Vier Spuren jetzt“. Jede andere Lösung bedeutet laut Weiss mehr Umweltbelastung. „Und das will doch keiner.“ Jeder, der sich gegen einen Ausbau stelle, nehme stillschweigend in Kauf, „dass es weiterhin Verkehrstote durch vermeidbare Unfälle auf der B 10 geben wird, dass weiterhin jährlich Hunderte von Tieren beim Versuch, die B 10 zu überqueren, umkommen, weil es keine Querungshilfen in Form von Wildbrücken gibt, dass die Anlieger teilweise einem unerträglichen Lärm ausgesetzt sind, weil es keinen Lärmschutz gibt.“ Letztendlich werde einer ganzen Region eine bessere Verkehrsanbindung vorenthalten, nur „weil ein paar Autophobiker trommeln und Schreckensszenarien verbreiten“, trommelte Weiss gestern gegen die Unterschriftenaktion. Weiss vertritt die Auffassung, der letzte Rechtsstreit um den B-10-Ausbau bei Landau habe eindrucksvoll gezeigt, dass die Straßenplaner des Landes an alle umweltrelevanten Belange beim Straßenbau gedacht haben. (red)

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