Pirmasens Webers Platzverweis trifft wackere Herschberger

«HERSCHBERG.» Dass der SV Herschberg gestern in der Fußball-Verbandsliga trotz kämpferisch starker Leistung gegen einen sichtlich nervösen FC Speyer am Ende mit 0:4 (0:0) verlor, lag nicht zuletzt am Platzverweis für SVH-Stürmer Florian Weber kurz vor dem Pausenpfiff.

Jan Maurer (Bizepssehnenanriss), Itai Palachi (Außenbandverletzung), Jan Böhr und Jannick Rinner (beide in Urlaub) fehlten dem gebeutelten Schlusslicht im Heimspiel gegen den bisherigen Tabellenfünften vom Rhein. Doch die Speyerer taten sich ungemein schwer. Abwehrchef Andreas Backmann gestikulierte wild, wies seine Vorderleute immer wieder zurecht. Der FC kam zu Beginn erst gar nicht aus der eigenen Hälfte, hatte auch dann immer wieder Probleme im Spielaufbau. „Da gibt es sicherlich Verbesserungsbedarf“, sagte FC-Coach Ralf Gimmy dazu. Die Herschberger – mit Maximilian Strütt als Ersatz-Spielmacher – stellten die Räume gut zu. „Für mich war’s natürlich eine ungewohnte Position“, meinte der zu Saisonbeginn vom B-Klässler SG Heltersberg/Geiselberg gekommene Strütt, der gelernter defensiver Mittelfeldspieler ist, in Herschberg zumeist Innenverteidiger spielt. Auch die SVH-Abwehrreihe war lange Zeit in den entscheidenden Situationen schneller am Ball. Doch kurz vor der Pause schwächten sich die Gastgeber selbst. Sechs Minuten nach einer Gelben Karte wegen Reklamierens sah Weber in der 43. Minute völlig zurecht Gelb-Rot vom guten Schiedsrichter David Rau. „Da besteht kein Redebedarf. Florian muss wieder Fußballspielen lernen, er hat in den letzten Jahren mehr trainiert als gespielt“, zeigte sich Herschbergs Trainer Peter Rinner nachsichtig und ärgerte sich über sich selbst, weil er seinen Stürmer nicht rechtzeitig ausgewechselt hatte. Denn Adham Mokeys hatte er bereits zum Warmlaufen geschickt, um Weber vor einem Platzverweis zu schützen. Auch mit einem Mann mehr hatte Speyer zunächst kein Rezept gegen die nach der Pause tief stehenden Herschberger. Erst in der 62. Minute überwand der Tabellendritte den gut aufgelegten Jan Ohle. Marc-David Thau grätschte einen als Torschuss gedachten Versuch von Ugo-Mario Nobile zum 1:0 über die Linie. Danach hatte Herschbergs Mouhammed Mokeys nach einer Ecke von André Hampel die Möglichkeit auszugleichen; Sascha Rausch im FCS-Tor parierte glänzend. In den Schlussminuten, als die Kräfte des SVH nachließen, häuften sich die Chancen der Gäste. Steffen Burnikel (80.), Christoph Gass (88.) und mit dem Schlusspfiff Nico Gronbach erhöhten auf 4:0 für Speyer. Dennoch hielt Strütt fest: „Das war kämpferisch eine ganz starke Leistung und sicherlich eines unserer besten Spiele in dieser Saison.“ SO SPIELTEN SIE SV Herschberg: Ohle - Maas, Hocke, Leis (82. Guled), Metzger - Mouhammed Mokeys, Lapot, Strütt, Bossert (67. Adham Mokeys) - Hampel . Weber.

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