Pirmasens Von Zaubererbrüdern und Eisbrechern

Der Auftakt in den Saarbrücker Clubs im März gehörte gestern dem abgefahrenen bayerischen Quartett „Django 3000“. Im weiteren Verlauf des Monats ist von Rock bis Rap, Punk, Klassik, Pop und Metal alles vertreten.

Das Eis brechen Alex Wesselsky, Jochen Seibert und ihre Mitmusiker am Donnerstag, 5. März, um 20 Uhr in der Garage. Die beiden sind die kongenialen Köpfe der Band „Eisbrecher“, die seit mehr als zehn Jahren den Stil der Neuen Deutschen Härte prägen. Ebenso erfolgreiche wie düstere Hits, darunter „Schwarze Witwe“, „Vergissmeinnicht“, „Eiszeit“ und „Ohne Dich“ zieren die Bandgeschichte. Mittlerweile haben der charismatische Frontmann Wesselsky und der Gitarrist, Komponist und Produzent Seibert das sechste Album „Schock“ vorgelegt. Keyboardsounds, Industrial-Beats und Zerrgitarren sind die Grundlage für den tiefen Gesang und die deutschsprachigen, unheimlichen Texte. Im Vorprogramm spielt „Maerzfeld“. Tickets: 34,25 Euro. Auf eine Zeitreise kann man sich am Freitag, 6. März, ab 20 Uhr in der Congresshalle begeben, wo die „Beatles Musical Show“ in die wilde Zeit der 60er Jahre entführt, als die Pop-Musik in Form der Beatles die Welt überschwemmte. Die Musiker der Band „Silver Beatles“ schlüpfen in die Rolle von Paul McCartney und Co. Mit authentischen Klamotten, Frisuren und Instrumenten sorgen die vier für einen originalgetreuen Sound und ein Jugendgefühl nah am Liverpooler Original. Für Tickets zu Preisen zwischen 44,95 bis 59,95 Euro ganz man sich hier ganz „Yesterday“ fühlen. Extreme Metal-Richtungen weisen in aller Regel englische Texte auf. Nicht so bei dem deutschen Quintett „Callejon, das am Samstag, 7. März, in der Garage gastiert. Die Band aus Düsseldorf bietet brettharte Songs aus dem Bereich Metalcore, bestückt sie aber mit deutschsprachigen Texten, die allerdings aufgrund des genretypischen extrem hellen und kreischigen Gesangs kaum zu verstehen sind. Dazu gesellen sich monotone Zerrgitarrenriffs und dominantes Drumming. Das aktuelle Album heißt „Wir sind Angst“. Im Vorprogramm treten das Leipziger Hardcore-Quintett „Annisokay sowie das aus Köln/Münster stammende Experimental-Metal-Quartett „Vitja“ auf. Die Show beginnt bereits um 18.45 Uhr. Tickets: 29,20 Euro. Mit ihrem fünften Album „Träume“ und dem nachfolgenden Best-of-Album setzen Peter Dasch, Nico Müller, Jandy Ganguly und Assaf Kacholi mit ihrem überaus erfolgreichen Ensemble „Adoro eine neue Marke in Sachen Klassik-Pop. Am Samstag, 7. März, gastiert das Ensemble um 20 Uhr mit Orchester und Band in der Saarlandhalle. Dabei nutzen es quer über alle Genregrenzen hinweg Lieder und Hits und versieht sie mit ihren auf klassischen Opernstimmen ausgerichteten Arrangements. Sie reichen von Klassikern wie Edith Piafs „La vie en rose“ über Pop-Hits wie „Alphavilles“ „Forever Young“ bis zu modernen Stücken wie Tim Bendzkos „Wenn Worte meine Sprache wären“. Tickets: 52 bis 75 Euro. Ein biografisches Musical über die Rock-Legende Tina Turner ist am Sonntag, 8. März, ab 19 Uhr in der Saarlandhalle zu sehen. „Break Every Rule“ heißt die Show, welche die wichtigsten Stationen der Karriere Tina Turner mittels Fotos, Videoclips und Interviewsequenzen in Szene setzt - und natürlich mit ihren großen Hits, die von einer Liveband dargeboten werden: „Simply the Best“, „Private Dancer“ oder „We Don’t Need Another Hero“ stehen auf der Setliste und untermalen das großartige musikalische Werk der Amerikanerin. Tickets: 41,90 bis 66,90 Euro. Deutscher Rap ist am Montag, 9. März, ab 20 Uhr im kleinen Club zu erleben, wo der Essener Musiker Christoph Alex alias Favorite auftreten wird. Schon in seiner Jugend schrieb der heute 28-jährige Rap-Texte, damals angetrieben durch den frühen Tod seiner Eltern, die bei einem tragischen Unglück ums Leben kamen. Danach wuchs er in Heimen auf und floh aus dieser Umgebung, in dem er textete und rappte. Vom Verlust seiner Eltern zeugen Songs wie „Gegen den Herrn“, „Ich vermisse euch“ und „Nirvana“. Aber in seinen Songs finden sich auch typische Gangsta-Rap-Einschläge. Titel wie „Killapromo“ und „So wie Fav bist du auch“ stehen für das böse Favorite-Image. Sein neues. viertes Soloalabum heißt „Neues von Gott“. Tickets: 22,70 Euro. Ein Abend voller musikalischer Geschichten wartet am Mittwoch, 18. März, um 20 Uhr in der Garage auf Zuhörer. Die Projektband „ASPS von Zaubererbrüdern“ macht dort Station auf der aktuellen Tour. Dahinter verbirgt sich die akustische Ausgabe der Band „ASP“, benannt nach Frontmann Alexander Spreng. Die Band versteht sich seit je her als Geschichtenerzähler, weshalb „ASP“ auch den Begriff „Gothic Novel Rock“ prägte und mit seiner Band einzigartige monumentale Klang- und Bilderwelten erschafft. Auch das Akustikprojekt „ASPS von Zaubererbrüdern“ trägt diese lyrische Handschrift und präsentiert die Songs als einnehmende Kurzgeschichten. Die tiefe und sonore Stimme des Frontmanns wird untermalt von einer spannenden Mischung aus Folk, Unplugged-Rock und mittelalterlich anmutenden Sounds. Eine typische Bandbesetzung wird ergänzt durch Geige, Cello, Sackpfeife, Drehleier, Harmonika und Flöten. Tickets: 33,65 Euro. Der Berliner Rapper Kontra K hat gerade sein viertes Soloalbum „Aus dem Schatten ins Licht“ vorgelegt und kommt damit am Montag, 23. März, um 19.30 Uhr in die Garage. Der Rapper pflegt in seiner Musik sein Image als Junge von der Straße mit einem Faible für Kampfsport. Dabei wirbt er für Zusammenhalt und vermischt gesellschaftskritische Töne mit eigenen Erfahrungen. Durch seine soziale Arbeit mit Jugendlichen hat er viel Ansehen in der Rap-Fan-Gemeinde und darüber hinaus erlangt. Seine Songs sind auch musikalisch interessant, und Kontra K zeigt ab und zu gesangliche Qualitäten. Tickets: 21,40 Euro. Düstere Texte mitten aus dem Mittelalter sind am Dienstag, 24. März, von „Subway to Sally“ ab 20 Uhr in der Garage zu hören. Das Potsdamer Septett schreibt seit 23 Jahren romantisch-bedrohliche Songs mit Dudelsäcken, Schalmeien und Flöten, mit Metal-Drums und Heavy-Gitarren. Auf der aktuellen Tour beweisen Geigerin Frau Schmitt, Frontmann Eric Fish und ihre Mitmusiker aber auch, dass sie es leiser und ruhiger können. Derzeit präsentiert die Band ihr Album „Mitgift“, das den Untertitel „Mördergeschichten“ trägt und zahlreiche beinhaltet, mit pompöser Show aus mittelalterlichem Folk-Rock. Im Vorprogramm ist die Band „Drescher zu sehen. Eintritt: 29,85 Euro. In der Saarbrücker Garage gehört der Abend am Mittwoch, 25. März, bereits ab 17 Uhr dem speziellen und harten Metal. Beim „Paganfest 2015 treten fünf Bands aus der Sparte Viking-, Pagan- und Death-Metal auf und lehren ihrem Publikum das Fürchten. Bereits 2004 veröffentlichte die finnische Band „Wintersun ihr Debütalbum, das für Furore sorgte. Mit ihrem sehr melodischen Death-Metal kommt das Quartett als Headliner zur Heidenfest-Tour und wird die Songs der beiden bisherigen Alben präsentieren. Als zweite Band des Abends sind die Finnen von „Turisas“ mit von der Partie. Die Band vermischt viele Subgenres des Metal, nutzt aber vorwiegend epischen Viking-Metal vermischt mit finnischem Folk. Die Band selbst bezeichnet ihre Musik als „Battle Metal“, was sich auch durch ihre schwarz-rote Kriegsbemalung während der Auftritte zeigt. Ebenfalls mit dabei sind die niederländischen Pagan-Metaller „Heidevolk“, die deutschen Death-Metaller von „Obscurity sowie die finnischen Folk-Metaller „Frosttide. Tickets: 34,65 Euro. Der deutsche Songschreiber Olli Schulz macht in letzter Zeit eher durch seine TV-Auftritte als durch seine Musik von sich Reden. Zuletzt hat man ihn auf einem Privatsender in eine Kiste gesperrt und in Russland, im Gefängnis oder einer Öko-Kommune herausgelassen. Am Freitag, 27. März, lässt man ihn um 20 Uhr in der Garage aus der Box. Mit cleverem, elektrischen Songschreibertum, das mal von schraddeligen Gitarren lebt, mal von schrägen Keyboard-Intros und immer von der charismatischen Stimme bestimmt wird, zeichnen seine Show aus. Dazwischen sind es seine Schulz-typischen Ansagen, die den Abend abwechslungsreich machen. Dabei sind erstmals die Songs seines Solo-Albums „Feelings aus der Asche“ zu hören. Tickets: 29,30 Euro. Am Sonntag, 29. März, kommt um 19.30 Uhr Sänger, Songschreiber und Gitarrist Chuck Ragan & The Camaraderie in die Garage. Zwischen 1993 und 2006 war Ragan als Lead-Sänger der kultigen Punk-Rock-Band Hot Water Music aus Florida tätig und prägte mit seiner überaus charismatischen Stimme die Songs der Gruppe. 2006 gingen Ragan und die anderen drei Musiker getrennte Wege: Chuck Ragan kehrte zu seinen Wurzeln zurück und macht seitdem tolle Indie-Folk-Rock-Songs. Begleitet von Gitarre, Bass, Drums sowie Geige und Slidegitarre singt Ragan mit seiner rauen, ausdrucksstarken und begeisternden Stimme seine gelungenen Songs. Im Vorprogramm sind die britische Band „Skinny Lister“ sowie Tim Vantol zu sehen. Tickets: 28,30 Euro.

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