Pirmasens Von Bono die Stimme

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Mit dem Singer/Songwriter David Jonathan hat sich im Pirmasenser Music-Club Saalbau ein hoch talentierter Musiker vorgestellt. Aufgewachsen in Hannover, längere Zeit in Berlin ansässig und vor kurzem der Liebe wegen nach Leipzig umgezogen, kennt er auch in seiner Musik keinerlei Grenzen.

David Jonathan hatte zuvor eine Band um sich geschart, die mit „Catskill“ auch eine Mini-CD veröffentlichte. Mittlerweile ist der Musiker jedoch solo unterwegs und greift neben der obligatorischen Gitarre und seinem Gesang auch auf technische Hilfsmittel wie Synthesizer, Loopstation und Effekte zurück. Stilistisch ist der Wahl-Leipziger nicht ganz einfach einzuordnen. In seinen Songs verschmelzen Reminiszenzen an Folk, Pop und Rock zu einer ureigenen Mixtur, die einschmeichelnde Melodien und hochemotionalen Gesang aufweist. Jonathan hatte sich für das Konzert im Saalbau eine Setlist mit einem Dutzend Songs zurecht gelegt. Das zweite Lied „I’m Sorry“ – von der Mini-CD – hätte durchaus Chancen, ein Radio-Hit zu werden. Aber ohne entsprechende Promotion-Maschinerie ist dies unsagbar schwer – und Jonathan ist – zumindest jetzt noch – ein Ein-Mann-Betrieb. Vom Einspielen und der Produktion des neuen Albums „Circles“, bis hin zum Online-Vertrieb seiner Musik macht er alles selbst. Das hat Respekt verdient. Mit dem Titelsong des im Januar erscheinenden ersten Soloalbums hat Jonathan einen weiteren potenziellen Hit vorgestellt, der mit starkem Refrain und akzentuiert eingestreuten Rockgitarrenriffs überzeugt. Auch das sehr stark an „U2“ erinnernde „Broken Neon Sign“ ist wie für die Single-Charts geschaffen. David Jonathans Gesang erinnert insgesamt schon frappierend an den jungen Paul David Hewson alias Bono von den irischen Megastars „U2“. Dieser Zufall kann ihm eigentlich nur zum Vorteil gereichen. Außerdem versteht es Jonathan sehr geschickt, ruhig und sympathisch mit dem Publikum umzugehen und dieses in seine anspruchsvolle Musik einzubinden. Auch hat er insgesamt ein gutes Händchen, die Loops und Effekte zielsicher in seine, von der Gitarre geprägten Lieder einzubauen – und zwar so, dass nichts überladen oder gar gezwungen klingt, ganz im Gegenteil. David Jonathans Konzert hätte wesentlich mehr als die nur etwa 30 anwesenden Musikfreunde verdient gehabt. Infos —David Jonathans neue CD „Circles“ wird am 15. Januar in Eigenregie veröffentlicht. —Weitere Infos zum Musiker stehen im Internet unter www.davidjonathanmusic.com.

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