Pirmasens Vier Minuten Überzahl nicht genutzt

THALEISCHWEILER. „Wenn man die letzten vier Minuten in Überzahl spielt und kein Tor mehr erzielt, hat man den Sieg oder ein Unentschieden auch nicht verdient.“ So kommentierte der frustrierte Trainer des TV Thaleischweiler, Björn Stoll, die 22:23 (10:11)-Heimniederlage seines Teams am Samstagabend in der Handball-Pfalzliga gegen Tabellenführer HSG Eckbachtal.

In der 56. Minute erhielt HSG-Akteur Karsten Keiser wegen eines groben Fouls eine doppelte Zeitstrafe. Die Gäste damit in den restlichen vier Minuten mit nur noch fünf Feldspielern. HSG-Trainer Hans-Jürgen Schuler konnte es nicht fassen – und das beim Stand von 22:22! Seine Miene erhellte sich wieder, als sein Team einen Siebenmeter zugesprochen bekam. Doch Ralf Koßmann, er kam zum Siebenmeter für Alex Sema in Thaleischweilers Tor, parierte diesen Strafwurf von HSG-Goalgetter Peter Baumann. Riesenjubel in der IGS-Halle und auf der TVT-Bank, während Schuler auf seiner Bank immer mehr zusammensank. Noch knapp vier Minuten in Überzahl, das müsste eigentlich reichen, dachte wohl jeder beim Gastgeber. Angriff Thaleischweiler, doch Dominik Schweizer und Sven Buchheit verspielten auf der rechten Seite den Ball, der ins Seitenaus ging. Angriff HSG, Schuler stand wieder, und Alex Sema hielt. Wieder die Hausherren im Angriff und wieder verloren – dieses Mal Andreas Eger und Jens Schweizer – zum Entsetzen der TVT-Fans den Ball. Schuler stand nun auf der Bank. Es lief die letzte Minute, immer noch 22:22. Dann ließ Peter Baumann Alex Sema keine Chance: das Siegtor für die HSG. Schuler schien nun über der Bank zu schweben. „Ich habe es geahnt, dass dieses Spiel in Thaleischweiler kein Selbstläufer ist“, sagte Schuler nach dem Abpfiff, als er wieder auf dem Boden war. „Ich kenne dieses Team und seinen Trainer, wir haben bislang dreimal gegen sie gespielt und hätten dreimal verlieren können. Meine Mannschaft hat mit Energie und Willen das Spiel gedreht und glücklich gewonnen.“ Tatsächlich hatten die „Skorpione“ die HSG wieder am Rande einer Niederlage gehabt. 0:3 stand es nach bereits zehn Spielminuten. Die Gastgeber begannen schlecht. Andreas Eger und Sebastian Zemke scheiterten jeweils mit einem Siebenmeter. Doch die offensive Abwehr des TV Thaleischweiler trug bald erste Früchte. Die HSG-Rückraumspieler waren gewarnt und versuchten mit Distanzwürfen noch vor der Neun-Meter-Linie zum Erfolg zu kommen. Dies gelang nur bis zum 5:6, dann hatte sich TVT-Torhüter Alex Sema auf diese knallharten Würfe eingestellt. Es entwickelte sich ein gutes Pfalzligapartie. Der TVT wechselte früh, was dem Spiel gut tat. Eckbachtal spielte einen schnellen Handball, Thaleischweiler hielt dagegen und führte zu Beginn der zweiten Hälfte dank des wieder überragenden Jens Schweizer mit 12:11 Toren. Der TVT zeigte in der zweiten Halbzeit den besseren Handball. Jens Schweizer und Max Sema teilten sich die Tore bis zum 16:16, ehe in Thaleischweilers bester Spielphase die beiden Schweizer-Brüder und Andreas Eger mit dem ersten Tempogegenstoß einen 20:17-Vorsprung herauswarfen. Beim 21:19 durch Max Sema sahen die TVT-Fans den bislang besten Spielzug ihrer Mannschaft, als die HSG-Abwehr regelrecht auseinander genommen wurde und Dominik Schweizer das Auge für Sema hatte, der völlig frei am Kreis einwerfen konnte. Doch dann schlich sich der Schlendrian ins Spiel der Gastgeber ein. Schritte von Andreas Eger und Max Sema, zwei daraus resultierende Angriffe der HSG, die jeweils Peter Baumann abschloss – es stand 21:21. Und dann begannen die letzten vier Minuten ...

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