Pirmasens Viele Fragen offen

Mit der Feststellung, Koprian sei dabei, das ihm entgegengebrachte Vertrauen zu verspielen, hat Gerhard Hussong, SPD-Fraktionsvorsitzender im Pirmasenser Stadtrat, angesäuert auf die jüngsten Äußerungen von Stadtgalerie-Entwickler Helmut Koprian reagiert. Auch Linken-Fraktionschef Frank Eschrich äußerte sich kritisch.

Hussong erinnerte daran, dass die Koprian für die Mieterakquise ursprünglich eingeräumte Frist bereits im Frühjahr 2014 geendet hätte. Erst nachdem er dann in einer Sondersitzung des Stadtrats am 20. Januar 2014 durchaus plausibel den Zeitverzug erläutert habe, sei ihm durch Beschlussfassung des Rats eine Woche später Zeit bis Ende Juni dieses Jahres eingeräumt worden. „Wenn ich jetzt lese, dass die Planung verändert und von der Tiefgarage Abstand genommen wurde, stellt sich mir die Frage, ob wir noch von dem Konzept reden, dem wir zugestimmt haben“, äußert Gerhard Hussong grundsätzliche Zweifel an der Verlässlichkeit des Hamburger Vertragspartners und bemängelt dessen „stümperhafte Informationspolitik“. Die Anzahl der Geschäfte in der Galerie sei von ebenso grundsätzlicher Bedeutung wie die Frage, welche Grundstücke einzubeziehen sind oder die Zuwegung zu den Parkmöglichkeiten. Eine zeitnahe Information der städtischen Gremien unter Vorlage belastbarer Unterlagen wäre unabdingbar gewesen, mahnt Hussong Versäumnisse des Entwicklers an. „Es reicht einfach nicht, einmal im Monat nett mit dem OB zu telefonieren, wenn man gleichzeitig diejenigen übergeht, von deren Beschlussfassung alles Weitere abhängt.“ Die SPD-Fraktion erwarte, dass die maßgeblichen Unterlagen unverzüglich den Fraktionen zugehen. Dies könne auch gegen Zusicherung der Vertraulichkeit geschehen. Im Übrigen stelle sich die Frage, welche Informationen der Stadtspitze zu welchem Zeitpunkt vorlagen und aus welchen Gründen diese die Mitglieder des Stadtrats nicht unmittelbar informiert hat. Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Frank Eschrich, kritisierte: Mit dem jüngsten „Eiertanz“ mache sich Koprian endgültig unglaubwürdig und verspiele das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Auch der Umgang mit den Hausbesitzern sei schlecht. „Nach all den Planungskapriolen, die Koprian ihnen schon zugemutet hat, ist er in der Bringschuld und hätte sie umgehend über den neuen Sachstand informieren müssen. Dass sie auf Grund von Presseberichten erst bei Koprian nachfragen müssen, was nun tatsächlich mit ihrem Grundstück passiert, ist ungeheuerlich“, so Eschrich. Vom Projekt Stadtgalerie in seiner ursprünglichen Fassung sei kaum noch etwas übrig. Planer, Gutachter und die Stadtverwaltung müssten sich fragen lassen, in wieweit sie die Realität an ihre Wunschvorstellungen angepasst haben. Wie berichtet ist geplant, dass Stadtgalerie-Entwickler Koprian am 8. Juni im Pirmasenser Stadtrat erneut Rede und Antwort steht. (red)

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