Pirmasens Verteidiger als Torjäger

Betzdorf. Der SC Hauenstein hat sein erstes Saisonspiel in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bei der SG Betzdorf mit 2:0 (1:0) gewonnen und damit seine Aufstiegsambitionen untermauert – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte. Mann des Spiels vor 215 zahlenden Zuschauern war Innenverteidiger Sandro Rösner, der beide SCH-Tore erzielte.

Beide Treffer fielen nach Standards, die jeweils von Kevin Selzer getreten wurden. In der 12. Minute köpfte Rösner eine Ecke von rechts aus sechs Metern ungehindert ein, in der 78. Minute verlängerte er einen Freistoß von Selzer in bester Uwe-Seeler-Manier mit dem Hinterkopf in den rechten Winkel. Nach dem Spiel war der 28-Jährige aus Maikammer natürlich bester Laune: „Es ist schön, das erste Spiel der Saison auswärts zu null zu gewinnen. Wir haben letztes Jahr zu viele Gegentore bekommen. Dass ich zweimal treffe, ist etwas Besonderes“, sagte der ehemalige U19-Nationalspieler, der vergangenen Winter vom Regionalligisten Wormatia Worms gekommen war. Rösner weiter: „Wir waren bereits in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Dass Betzdorf nach der Pause noch mal kommt, war klar. Nach dem zweiten Treffer war das Spiel dann entschieden.“ Zu besagter Drangphase nach der Pause meinte Betzdorfs Trainer Dirk Spornhauer: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns besser geschlagen. Hauenstein hat aber gut und kompakt in der Abwehr gestanden. Es dauert noch etwas, bis die Mannschaft dies spielerisch besser lösen kann.“ Hauensteins Kapitän Patrick Brechtel, der im Mittelfeld ein starkes Spiel machte, lobte seine Teamkollegen. „Ich bin absolut zufrieden mit der Einstellung der Mannschaft gegen aggressiv spielende und kämpferisch starke Betzdorfer“, sagte Brechtel. Es sei schwer gewesen, das „Kurzpassspiel auf diesem Platz durchzuziehen“. Brechtel: „Daher haben wir auch mit langen Bällen agiert. Dass wir zwei Standards zum Sieg nutzen, ist überragend.“ Betzdorfs Mittelfeldakteur Sebastian Zimmermann war nach dem Spiel enttäuscht, aber nicht unzufrieden mit der Mannschaft: „Wir haben gut dagegengehalten. Blöd ist, dass wir durch zwei Standards verlieren. Da haben wir zweimal geschlafen.“ Betzdorfs Coach fand „den Sieg der Gäste mit Sicherheit verdient“, Hauenstein habe eine starke Mannschaft. „Ärgerlich ist, dass wir durch einen Standard in Rückstand geraten. Da müssen wir uns verbessern. In einigen Situationen merkte man die Unterschiede in der Handlungsschnelligkeit“, analysierte Spornhauer. SCH-Trainer Sascha Hildmann war natürlich zufrieden: „Wir haben gut verteidigt, und Betzdorf hatte keine echte Torchance. Wir waren am Anfang gut drin und haben uns direkt Chancen erspielt. Auf diesem Platz war es für uns schwer, die spielerische Komponente auszunutzen. Ich hatte die Mannschaft vor dem Spiel nochmals ausdrücklich gewarnt, dass wir zwar letztes Jahr hier 5:1 gewonnen haben, aber nun ist es eine neue Runde und ein neues Spiel. Ich bin glücklich über die drei Punkte, die die lange Heimfahrt natürlich einfacher machen.“ Übrigens: Aufsteiger FV Diefflen, nächsten Samstag erster Heimspielgegner des SCH, hatte ein turbulentes Premierenspiel, egalisierte im Saarderby gegen Hertha Wiesbach einen 2:4-Rückstand, um dann noch mit 4:5 zu verlieren. (kitt)

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