Pirmasens Verstärkung aus NRW

Der Studiengang Angewandte Pharmazie, der am Standort Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern ins fünfte Semester geht, hat personellen Zuwachs bekommen. Seit 1. September ist Niels Eckstein als Professor in diesem Studiengang tätig.

Mitten drin statt nur dabei, heißt es für den 43-Jährigen bereits. Aktuell ist er in Blocklehrveranstaltungen eingebunden, die noch zum auslaufenden Sommersemester gehören. „Ich bin fachlich sehr angetan von dem Niveau der Studierenden“, bekannte er gestern bei seiner offiziellen Vorstellung. Spaß haben ihm die ersten Stunden an der Hochschule gemacht, „an der ich prima aufgenommen wurde“, verrät der Nordrhein-Westfale, der künftig in Bonn und Pirmasens leben und arbeiten wird. Spaß hatte Eckstein, der verheiratet ist, zwei Kinder hat, auch, weil er auf ein hohes Vorwissen bei den Studenten zurückgreifen konnte. Das sei mit der hervorragenden Konzeption des Studiengangs geschuldet, den intelligent aufgebauten Modularen, stellt Eckstein nach wenigen Tagen im Pirmasenser Hochschulbetrieb fest. Sein Schwerpunktthema wird die Arzneimittelzulassung sein, die eng mit Qualitätssicherung verbunden ist. In Stuttgart-Bad Cannstatt geboren, aufgewachsen in Nordrhein-Westfalen, hat der bekennende Fan des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen in Bonn Pharmazie studiert. Er promovierte im Bereich Molekularpharmakologie an den Universitäten in Bonn und San Francisco. Biochemische Grundlagenforschung, die auch im Studiengang Angewandte Pharmazie eine wichtige Rolle spielt, ist ihm nicht fremd. Bevor er die Professur in Pirmasens annahm, arbeitete er beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, war dort für die Zulassung von Krebsarzneimitteln zuständig. Zudem war er in den vergangenen 15 Jahre als Dozent lehrend tätig. Was ihn gereizt hat, sich um die Professorenstelle in Pirmasens zu bewerben, war auch die stringente Ausrichtung des Studiengangs an den Bedürfnissen der Industrie. Die Anforderungen seien mittlerweile sehr komplex und spezifisch. Zum Beispiel, wenn es um die Zulassung von Arzneimitteln gehe. Das könne die klassische Pharmazeutenausbildung an der Universität, die Absolventen ausbilde, die sehr breit aufgestellt arbeiten können – Apotheke, Forschungslabor, Institut und eben Industrie – so spezifisch gar nicht leisten. Zumal gerade im Bereich Arzneimittel die Regulierung von Seiten des Gesetzgebers sehr hoch sei. Wenn am Montag zum dritten Mal Studierende ein Studium der Angewandten Pharmazie in Pirmasens aufnehmen – das Studium kann jeweils nur im Wintersemester begonnen werden – werden sich über 100 angehende Bachelor in diesem Bereich ausbilden lassen. „Mit hervorragenden Berufsmöglichkeiten“, sagt Eckstein angesichts der Nachfrage von Industrieseite. Er sei froh, sagte Ludwig Peetz, Dekan der Hochschule in Pirmasens, dass es hier diesen wichtigen Studiengang gebe. Die immer stärkere Spezifizierung schon bei den Studiengängen sei auch den steigenden praktischen Anforderungen an Hochschulabsolventen geschuldet. „Die müssen sofort richtig mitarbeiten können, entsprechend ausgebildet sein“, sagt Peetz. Dazu komme die immer größere Verdichtung von Arbeitsprozessen. Dass die Qualität der bislang schon sehr guten Ausbildung im Bereich Angewandte Pharmazie durch Eckstein noch verbessert wird, steht für Peetz fest. Die nächste logische Entwicklung müsse sein, darin waren sich Peetz und Eckstein einig, die Möglichkeit zu schaffen, auch im Bereich Angewandte Pharmazie in Pirmasens einen Master-Studiengang aufsatteln zu können. Das werde von Studierendenseite bereits nachgefragt und daran werde gearbeitet. (add)

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