Pirmasens Völlig überforderte Wörther

DAHN. Auf dem Papier war es ein Spitzenspiel: Der bislang verlustpunktfreie Aufsteiger TV Wörth II gastierte als Tabellenzweiter der Handball-Verbandsliga beim direkt hinter ihm platzierten und ebenfalls verlustpunktfreien TV Dahn. In der Wirklichkeit war es am Samstagabend eine äußerst einseitige Angelegenheit. Mit 39:13 (20:7) fegte der TVD die Gäste vom Rhein aus der Halle.

Von einem Spiel auf Augenhöhe war zu keiner Phase etwas zu erkennen. Von der ersten Sekunde an hellwach, stellte die Dahner 5:1-Abwehr – mit den agilen Matthias Kuntz, Jonas Goll oder Léon Kriebel wechselweise auf der vorgezogenen Position – den gegnerischen Angriff vor nahezu unlösbare Probleme. Ein Spiel an den Kreis fand kaum statt, stattdessen prägten Verzweiflungswürfe aus dem Rückraum das Wörther Angriffsspiel, das an diesem Abend diesen Namen kaum verdiente. Erst in der neunten Minute erzielten die Gäste ihren ersten Treffer. Ganz anders die Dahner. Die nutzten die Schwächen des Gegners gnadenlos aus. Kaum war der Ball erobert, rollte die Angriffswelle in Richtung Wörther Tor. Den schnell und präzise vorgetragenen Aktionen hatte der Aufsteiger, der nach eigenen Angaben ohne seine routinierten Rückraumspieler in den Wasgau gereist war, wenig entgegenzusetzen. Symptomatisch dafür beispielsweise der Treffer zum 35:12: Sebastian Fabacher erlief in der äußersten Ecke des Spielfelds einen langen Pass von Jonas Goll, passte aus scheinbar aussichtsloser Position quer durch den Kreis zu Norbert Kuntz, derweil sich in der Mitte Sebastian Fischer freigelaufen hatte - Tor! In der einseitigen Partie hielt der TVD die gesamte Spielzeit die Konzentration hoch, verteidigte konsequent und zog sein Spiel nach vorne zielstrebig durch. Lediglich in den letzten beiden Minuten leisteten sich die Wasgaustädter etwas Übermut: Ihren 40. Treffer wollten sie unbedingt mit einem Kempa-Trick erzielen, was in zwei Situationen misslang. „Es ist genau das eingetreten, was wir uns vorgenommen hatten: Früh ein Zeichen setzen gegen den Aufsteiger, um zu zeigen, dass das Niveau in der Verbandsliga ein anderes ist“, bilanzierten die Dahner Spielertrainer Sebastian Kriebel und Sebastian Fabacher nach der Partie. Mit der Leistung ihrer Schützlinge waren sie mehr als zufrieden. Die Deckung samt der beiden Torleute habe Sicherheit ausgestrahlt und im Spiel nach vorne – auch im Positionsangriff – habe der TVD Durchschlagskraft bewiesen. Alle Spieler hätten ihre Spielanteile erhalten und dadurch weiter Selbstvertrauen für die nächsten Spiele getankt. Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel eroberte der TVD den Platz an der Tabellenspitze vor Offenbach II (5:1 Punkte), das gestern Abend 24:24 gegen Friesenheim III spielte.

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