Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

„Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, darf man den Kopf nicht hängenlassen.“ Mit diesen Worten reagierte Manuela Scholl, die Vorsitzende des SV Bottenbach, auf die derbe 0:15-Niederlage ihrer Mannschaft in der A-Klasse bei Herbstmeister SC Weselberg. Da gesperrte, urlaubende und verletzte Kicker gefehlt hätten, sei das Team um Spielertrainer Dirk Stegner stark ersatzgeschwächt zum Tabellenführer gefahren. „Da kriegt man eben mal 15 in Weselberg“, stellte die Vorsitzende lapidar fest. Doch sie ruft in Erinnerung, dass Bottenbach auch vorige Saison solch eine Klatsche einstecken musste (0:14 in Dahn), gleichwohl danach Moral gezeigt und die notwendigen Zähler zum Klassenerhalt geholt habe. Und zum Ende der Vorrunde steht Bottenbach immerhin mit 19 Zählern auf Position zehn der Tabelle. Dabei hatten den SVB zum Saisonwechsel prägende Leistungsträger verlassen. Und den Bottenbachern ist seit Wochen die sportliche Führung abhandengekommen. Sport-Vorstand Günther Rieger und dessen Sohn Björn (Spieler und Spielleiter) legten ihre Ämter nach internen Differenzen nieder. Am 25. November soll im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung für eine Nachfolge der beiden Riegers gesorgt werden. Da steht in der C-Klasse Ost das Spitzenspiel des Zweiten (SV Erlenbrunn) beim Ersten (FC Rodalben) an, und dann fällt die Begegnung aus, weil der SVE nicht genügend Spieler hat. Auch Erlenbrunns Spielertrainer Michael Groenert findet dies „ein bisschen doof“. Doch just vor dem Gipfeltreffen seien vom 18er-Kader verletzungsbedingt nur acht Männer einsatzfähig gewesen. Vier weitere Spieler hätten „eventuell“ beginnen können, jedoch hätte die Gefahr bestanden, dass sich diese noch mehr verletzen und dann viel länger ausfallen, so Groenerts Schilderung. Erlenbrunn habe am Freitag beim FC Rodalben nachgefragt, ob eine Verlegung des für Sonntag terminierten Spiels möglich sei, doch habe Rodalben dies abgelehnt. Ergo gab es kein Spitzenspiel. Der selbst verletzte Groenert will nun mit seinem Team die letzten vier Begegnungen in 2016 „dennoch voller Elan angehen, damit Platz zwei nicht aus den Augen verloren wird“. In der Winterpause soll dann noch personell nachgelegt werden. Fragezeichen produzierte indes auch der Tabellenführer der B-Klasse Ost, der FC Fehrbach II. Dieser verlor sein letztes Hinrundenspiel bei Verfolger FK Clausen mit 0:6 und hätte sogar zweistellig unter die Räder kommen können, wie Daniel Semmet, einer von zwei Spielertrainern der Fehrbacher, zugab. „Wir erwischten einen katastrophalen Tag und waren nie in der Lage, das Spiel umzubiegen. Dennoch sind wir mit dem Verlauf der Vorrunde vollkommen zufrieden. Nur der Abschluss stimmte eben nicht“, zog Semmet sein Fazit. Die Niederlage sei „verdient“ gewesen. Nun müsse sich eben zeigen, wie die Reserve des Bezirksligadritten mit dem Tiefschlag umgeht. Die Antwort gibt es am kommenden Sonntag in Bruchweiler.

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