Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Bereits nach 75 Minuten endete – wie berichtet – am Sonntag in der Fußball-C-Klasse Ost die Partie FC/VfB Münchweiler II gegen FC Niedersimten. Allerdings geschah dies nicht im gegenseitigen Einvernehmen beider Mannschaften, sondern weil der 1:9 zurückliegende Gast aus dem Pirmasenser Stadtteil den mündlichen Antrag gestellt hatte. „Wir hatten nur noch fünf Feldspieler auf dem Platz. Das waren dann doch zu wenig, weshalb unser stellvertretender Spielführer Benjamin Krob den Schiedsrichter bat, das Spiel zu beenden“, berichtet Niedersimtens Spielertrainer Thorsten Jochum. Sein Team war eh nur mit neun Spielern im Rodalbtal angetreten. „Zwei davon waren bereits angeschlagen ins Spiel gegangen“, so Jochum weiter. Zur Halbzeit musste ein weiterer Spieler verletzt draußen bleiben, Jochum selbst und Spielführer Lubin Nikoloski erwischte es wenig später. Das war dann auch der Zeitpunkt, Schiedsrichter Karl Wambach um den Abbruch zu bitten. „Der Schiedsrichter bat dann unseren Spielführer Tobias Jäger und den der Gäste zum Gespräch und beendete danach die Partie“, erzählt Münchweilers Trainer Wolfgang Göller die Geschichte des Spielabbruchs. Diese Saison hat der FCN bereits zwei Begegnungen wegen Spielermangels absagen müssen. Die Spielordnung des Verbands besagt, dass bei einer dritten Absage die Mannschaft aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen wird. Nur um einen solchen Ausschluss zu vermeiden, trat der FCN überhaupt – mit nur neun statt der üblichen elf Spieler – beim FC/VfB Münchweiler an. „Es wird schwierig die Saison durchzustehen, weil wir jetzt schon zwei Spiele abgesagt haben“, sieht Jochum die Lage recht pessimistisch. Sein Kader zähle nur 15 Mann – „und wenn da ein paar verletzt sind oder Grippe haben, was in der kalten Jahreszeit durchaus nicht unüblich ist, wird es eng.“ Ein Stefan Effenberg „tanzte“ am 21. Mai 1995 nach seiner Pfeife, als in der Bundesliga Borussia Mönchengladbach mit 2:0 gegen Eintracht Frankfurt gewann. Vorgestern waren es beispielsweise die Herren Mounir Rabahi (PSV Pirmasens) oder Sven Blauth (SC Weselberg), die unter der Leitung von Schiedsrichter Volkmar Fischer kickten. Der Arzt für Neurologie und Psychiatrie aus St. Wendel leitete von 1992 bis 1996 18 Begegnungen in der Bundesliga, 28 in der Zweiten Liga und vier im DFB-Pokal. Heute pfeift Fischer immer noch, allerdings stellt er sich als Referee in den unteren Ligen zur Verfügung. Und da die Schiedsrichtervereinigung im Fußballkreis Pirmasens/Zweibrücken im regen Austausch mit den saarländischen Kollegen der Kreise St. Wendel, Homburg und Blies steht, pfeift Fischer immer wieder mal in der Südwestpfalz. Zuletzt leitete er auch das A-Klasse-Spitzenspiel SV Großsteinhausen gegen FC Dahn. „Er war einfach souverän, pfiff ohne Fehler und Hektik“, lobte Horst Brill, der Sportliche Leiter des PSV Pirmasens, Schiedsrichter Fischer nach dessen Leistung im Spitzenspiel der B-Klasse West zwischen dem PSV Pirmasens und dem SC Weselberg (0:1). Man habe gesehen, dass der „sehr fitte“, so Schiedsrichter-Obmann Ralf Vollmar, Fischer „sehr viel Ahnung hat“, wie Brill lobte. Und nach dem Spiel habe sich der Referee „für die Fairness beider Mannschaften bedankt“. (rhp)

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