Pirmasens Tochter-Tragen ist nicht gut für die Schulter

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Waldfischbach-Burgalben. Sollte Monika Kiefer wirklich von ihrer ersten Teilnahme an einer deutschen Tischtennis-Meisterschaft im Damen-Einzel geträumt haben, so wurde die 35-Jährige vom 1. TTC Pirmasens beim zweitägigen Qualifikationsturnier der Region 7 (Rheinland-Pfalz/Saarland) in Waldfischbach-Burgalben sehr schnell von der Realität eingeholt. Am Ende belegte die Vize-Pfalzmeisterin mit zwei Siegen und neun Niederlagen den elften und vorletzten Platz.

Die Dahnerin verlor am Samstag ihre ersten zwei Partien gegen Meng Li (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) und Katharina Schlangen (ASG Altenkirchen) jeweils mit 1:3. So wurde schnell klar, dass die DM-Qualifikation, die sie ja auch nicht als Ziel ausgegeben hatte, unerreichbar sein würde, da man hierfür mindestens Rang zwei belegen musste. Auch die angestrebte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als sie Achte geworden war, entrückte immer weiter ihrem Blickfeld, als sie der Saarländerin Tina Braun vom TTSV Saarlouis-Fraulautern nach 2:0-Satzführung und eigenen Matchbällen im vierten Durchgang doch noch zu deren Sieg gratulieren musste. Eingeplant hingegen das 0:3 gegen die spätere Siegerin Carolin Freude vom ATSV Saarbrücken, für den Kiefer ja einst selbst spielte. Es folgten zwei weitere 0:3-Schlappen gegen Johanna Pfefferkorn vom TTC Mülheim-Urmitz und deren Vereinskameradin Annika Feltens. So ging der erste Tag zu Ende, und Kiefer stand da wie ein Häuflein Elend. Das lag aber weniger an den sechs Niederlagen als an ihrer angeschlagenen Gesundheit, schleppte sie doch den ganzen Tag eine Erkältung mit sich herum. Warum sie dann auch noch einen Verband an der Schulter trage, wurde sie gefragt. „Da kommen zwei Faktoren zusammen. Zum einen meine Büroarbeit, bei der ich viel am PC sitze; zum anderen die Tatsache, dass ich immer mal wieder 15 Kilo durch die Gegend trage.“ Ins verdutzte Gesicht des Fragestellers blickend, ergänzte sie. „Meine dreijährige Tochter Sophie lässt sich gerne noch von Mama durch die Gegend tragen, und das zieht dann irgendwann unweigerlich in Arme und Schulter.“ Die Niederlagenserie setzte sich am Sonntag mit dem 1:3 gegen Chantal Gravesen vom TSV Gau-Odernheim fort, ehe mit einem Sieg gegen die Saarländerin Karina Gefele (TTC Niederlinxweiler) der Bann gebrochen war. Das pfalzinterne Duell mit der erst 14-jährigen Jana Porten von der TSG Kaiserslautern ging über fünf Sätze mit zahlreichen sehenswerten Ballwechseln. Am Ende hatte der Youngster im Generationenduell mit 3:2 die Nase vorne. Von welch enormen Kampfgeist Monika Kiefer immer wieder beseelt ist, zeigte sie gegen die hochgehandelte Layla Eckmann (Mülheim-Urmitz). Wo andere nach neun Spielen in den Knochen, einer 1:8-Bilanz und einem 0:2-Satzrückstand im zehnten Spiel gerne mal ans Aufgeben denken, kratzt Kiefer noch mal die letzten Körner zusammen, wehrte mehrere Matchbälle ab und siegte mit 8:11, 6:11, 12:10, 14:12 und 13:11. Die letzte Runde brachte die Neuauflage des Finals der Pfalzmeisterschaft von vor zwei Wochen. Zwar konnte Kiefer Elena Süs vom FC Queidersbach diesmal einen Satz abknöpfen, doch letztlich ging die Nummer eins der Pfalzrangliste noch als souveräne Siegerin vom Tisch. Die für den Tischtennissport bestens geeignete Bruchwiesenhalle war von den Verantwortlichen der SG Waldfischbach einmal mehr vortrefflich hergerichtet worden. Helles, nicht blendendes Licht und der grüne Schwingboden bieten immer wieder beste Voraussetzungen. An insgesamt acht Tischen in Boxengrößen von zwölf auf sechs Meter, also internationalem Standard, wurde den Aktiven der notwendige Platz geboten, um ihre Ballwechsel oftmals weit hinter dem Tisch stehend den Zuschauern zu präsentieren. Die Turnierleitung hatte die ortsansässige „Firma Baumann“ inne. Vater Peter Baumann, seines Zeichens Vizepräsident Sport im Pfälzischen Tischtennis-Verband, hatte die Gesamtleitung und wurde am PC und beim Verteilen der ständig erneuerten Ergebnislisten vortrefflich von Tochter Luisa und Sohn Luca unterstützt. |lam

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