Pirmasens Titel und Aufstieg sind in Reichweite

HAUENSTEIN. Der Sportclub Hauenstein hat in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar eine überzeugende Vorrunde (plus drei Spiel der Rückrunde) absolviert. Nach 20 Begegnungen rangiert das Team von Trainer Sascha Hildmann mit 44 Punkten auf Position zwei der Tabelle, nur zwei Zähler hinter dem überraschend starken Aufsteiger SV Saar 05 Saarbrücken. Titel und Aufstieg in die Regionalliga sind in Reichweite.

„Ich bin nüchtern betrachtet zufrieden“, befindet denn auch Hildmann. Immerhin sind die gesammelten 44 Punkte Rekord für den Verein, der seit 1993 permanent, nur unterbrochen durch drei Saisons in der eine Etage höher angesiedelten Regionalliga, in der Oberliga kickte. „Eine sehr gute Bilanz“, stellt auch Hildmann fest. Dies sei nur mit „sehr konstant guten Leistungen“ möglich gewesen. Insbesondere auf heimischem Rasen agierte die SCH-Elf ganz stark. Nur in der Wasserschlacht gegen Arminia Ludwigshafen (0:0) konnte der Verein aus der Südwestpfalz nicht die drei Punkte zu Hause behalten. Neun Siege in zehn Spielen und ein Torverhältnis von 20:3 zeugen von der Heimstärke der Kicker in blau. Wenn Hauenstein mal Federn lassen musste, dann nur in der Fremde. Da produzierte der Tabellenzweite denn auch seine vier Nullnummern. Mit nur jeweils einem Tor Unterschied (dreimal 0:1 und einmal 1:2) verlor Hauenstein in Elversberg, Gonsenheim, Wirges und Ludwigshafen. Dass bei den Niederlagen die spielerische Qualität der Hauensteiner von den Trainern der Konkurrenz gelobt wurde, war dem SCH nur ein ganz schwacher Trost. Eher selten boten die Gegner dem SCH die Stirn, spielten sie mit offenem Visier. In fast allen Heimspielen und auch meist auswärts bot die SCH-Konkurrenz eine massive Defensive auf. Die gegnerische Abwehr auszuhebeln, war denn auch stets das Hauptproblem der Hauensteiner. Die Spielkontrolle (Ballbesitz) ist eine Stärke der Hauensteiner. „Die Mannschaft hat einen Riesenschritt nach vorne gemacht und die Spieler verstehen, was ich möchte“, erzählt Hildmann. Überhaupt habe sich sein Team „schnell gefunden“ und sei stark gestartet. „Das ist eine richtig gute Truppe, in der sich jeder für den anderen einsetzt und sich im Spiel quält. Es macht einen Riesenspaß, hier als Trainer zu arbeiten“, kommt Hildmann ins Schwärmen. Er bedankt sich allerdings auch artig bei dem Verein und seinem Co-Trainer Heiko Magin, die ihn tatkräftig unterstützen, denn Hildmann absolviert parallel eine Ausbildung beim DFB zum Fußballlehrer und kann nicht jede Trainingseinheit selbst leiten. Der Zeitdruck und der Stress bei der Ausbildung zum Fußballlehrer und als Trainer einer Oberligamannschaft (Familie und Beruf mal außen vorgelassen) sei schon groß. Gleichwohl sieht er sich in der Lage, sein Team in technischer und taktischer Hinsicht weiter voran zu bringen. Insbesondere im Spiel gegen „sehr gut und robust verteidigende Mannschaften können wir uns noch verbessern“, so die Ansicht des Trainers. Zuweilen fehle es an der Fähigkeit, ins letzte Drittel des gegnerischen Spielfeldes zu gelangen. „Wucht und Durchschlagskraft“ fehlten hier. Beste Noten gilt es allerdings den Akteuren des SCH im Fach „gegen den Ball arbeiten“ ins Zeugnis zu schreiben . Da verdienen sich die Kicker aus der Südwestpfalz meist ein „Sehr Gut“ mit Fleißkärtchen. Die Abwehr des Tabellenzweiten ist mit dem engagierten Torwart Sebastian Grub, den kopfballstarken Innenverteidigern Sandro Rösner und Daniel Klück sowie den Außenverteidigern Tim Bauer (links), Robin Vogtland und Christof Seibel (beide rechts) bestens bestückt. Wenn es überhaupt etwas zu bekritteln gibt, dann dass die Abwehrkräfte ihre Kopfballstärke in der Offensive nicht zu (mehr) Toren nutzen. Auf der Sechs, dem Abräumerposten in seinem Team, hat Trainer Hildmann mit Daniel Geiger, Patrick Brechtel und Marco Krucker drei ganz starke Alternativen zur Verfügung. Der sichere Elfmeterschütze Max Knorn im linken Mittelfeld, Kevin Schwehm in der Mitte und Kevin Selzer auf rechts überzeugten durchweg, kleine Durchhänger seien entschuldigt. Und ganz vorne agiert mit Alexander Zimmermann ein spielstarker, ballsicherer und defensiv intensiv mitarbeitender Mittelstürmer. Der junge, sehr talentierte Michael Bittner als Alternative im Mittelfeld und Dennis Krob, der bei seinen Kurzeinsätzen immerhin sieben Torerfolge feiern durfte und mehr als eine Alternative für Zimmermann ist, ergänzen den starken Kader des SCH, der im Verlauf der bisherigen Runde wenig Verletzte zu beklagen hatte. Jahr für Jahr hofft man im Lager des SCH, endlich mal den Verbandspokal gewinnen zu können. Doch im Viertelfinal-Match gegen den FK Pirmasens musste am Samstag eine bittere 0:2-Niederlage quittiert werden. Dem SCH fehlte in der Partie gegen einen angeschlagenen FKP der Mut zum Risiko und Entschlossenheit. Gleichwohl darf sich der SCH freuen. Nur vier Niederlagen in 20 Spielen seit Juli können sich sehen lassen. Der Verein aus dem Schuhdorf genießt von der Saar bis zum Rhein und zur Mosel einen sehr guten Ruf und noch ist (sportlich) ja alles möglich.

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