Pirmasens Seriöser Jazz und Weihnachtsklamauk

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Die Pirmasenser Fabrikmusik geht mit vier Konzertabenden jeweils mittwochs im Forum Neufferanum bereits in die 14. Runde. Veranstaltet von der Bezirkskantorei unter Federführung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant und der Bernd Hummel Immobilien Projekte GmbH ist man sich auch programmatisch treu geblieben und präsentiert vier stilistisch und inhaltlich höchst unterschiedliche Konzerte.

Den Anfang macht das Klavierduo von Stephan und Christine Rahn, am Mittwoch, 2. November, ab 20 Uhr. Der Speyerer Stephan Rahn war bereits vor zwei Jahren zusammen mit der Geigerin Pia Grutschus Gast bei der Fabrikmusik und spielte im Januar letzten Jahres ein viel beachtetes Soloprogramm in der Alten Post. Jetzt kommt Stephan Rahn zusammen mit seiner Frau und Duo-Partnerin Christine Rahn für ein Programm mit vierhändiger Klaviermusik aus drei Jahrhunderten zurück nach Pirmasens. Bei ihrem Konzert werden neben der f-moll Fantasie von Franz Schubert Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (Sonate C-Dur KV 521) und Sergej Rachmaninoff (sechs Stücke op.11) zu hören sein. Die Pianistin Christine Rahn studierte an den Hochschulen Karlsruhe, Hannover und Paris die Fächer Klavier und Liedgestaltung. 2009 wurde ihr der Musikpreis der Werner-Stober-Stiftung zuerkannt. Außerdem war Christine Rahn Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Foundation. Der Pianist Stephan Rahn zählt zu den profiliertesten und vielseitigsten Musikern seiner Generation und war als musikalischer Partner unter anderem von Julian Steckel schon wiederholt in Pirmasens zu hören. Der Preisträger zahlreicher Wettbewerbe konzertiert als Solist gleichermaßen wie als gefragter Kammermusikpartner und Liedbegleiter in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien und tritt dabei in Konzertsälen wie dem Mannheimer Rosengarten, dem Konzerthaus Berlin, der KBS Hall in Seoul oder der Suntory Hall in Tokio auf. In seiner Heimatstadt Speyer gründete er 2008 die Konzertreihe für zeitgenössische Musik „Kontrapunkte Speyer“, die er auch künstlerisch leitet. Zahlreiche Aufzeichnungen für Rundfunk und Fernsehen sowie eine Reihe von CD-Einspielungen dokumentieren seine vielfältige künstlerische Tätigkeit. Das zweite Konzert der Fabrikmusik-Reihe am Mittwoch, 9. November, gestaltet die Jazzsängerin Nicole Metzger. Sie wird ihr neues Programm „Der Lauf der Zeit“ mit deutschen Texten von Heidi Kramer und Eigenkompositionen präsentieren. Nicole Metzger ist vielen Musikliebhabern unter anderem von ihren Auftritten bei den Dahner Jazzfreunden ein Begriff. Sie zählt zu den großen Sängerinnen des deutschen Jazz. Ihre Stimme ist facettenreich und reicht von bluesig bis soulig, ist klar, wandlungsfähig, vielfältig und mit schwarzer Färbung. Metzger beherrscht den Scatgesang meisterhaft, jongliert mit dem melodischen Material. Bei der Fabrikmusik tritt sie mit ihrem Duo „NM2“ auf, bei dem sie von Jean-Yves Jung am Piano begleitet wird, der auch im Januar 2014 in Dahn mit dabei war. Im dritten Konzert am Mittwoch, 23. November, gibt es ein Wiederhören mit der Bezirkskantorei Pirmasens, die in den letzten Jahren Hauptakteurin bei Konzerten der Fabrikmusik war. An diesem Abend ist die Kantorei unter der Leitung von Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant erneut mit einem weltlichen Programm zu hören. Es widmet sich der Deutschen Romantik und für Chor arrangierten Popsongs und Jazz-Standards. So erklingen unter anderem Stücke aus dem reichen Schatz der weltlichen Chormusik a cappella von Josef Gabriel Rheinberger sowie Jazz-Standards wie „Black Orpheus“ und „Lullaby of Birdland“ in Arrangements von Christoph Schönherr. Daneben sind wie schon im letzten Jahr Stücke für Frauen- und Männerchor zu hören wie etwa „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy oder „Männer“ von Herbert Grönemeyer in der Bearbeitung der „Bläck Fööss“. Musikalisch bereichert wird dieser Abend von Volker Christ am Flügel und Christine Kupperroth am Saxofon. Lesungen zwischen den Chorblöcken gestaltet wie in jedem Jahr Hanne Riesch. Zum Abschluss gibt es im 14. Fabrikmusik-Jahr am Mittwoch, 30. November, drei Tage nach dem ersten Advent einen besonderen Leckerbissen. „Böny & the holy kNights“ (alias the www.swinglebells.de) sind mit ihrem Programm „Kommet ihr Irren – es rentiert sich“ zu Gast. Böny Birks neun-köpfige Weihnachtsklamauk-Band verwebt altbekannte Weihnachtslieder und jazzig bis rockige Welthits auf humor- und kunstvolle Weise. Was 2004 als Studentenspaß von Stuttgarter Musikhochschülern im Jazzclub „Kiste“ in Stuttgart begann, reifte über die Jahre zur ausgefeilten Bühnenshow. Arrangeur und Bandleader Böny Birk und die drei Sängerinnen führen unterhaltsam durch die Show. Ein Spaß für Alt und Jung verspricht die Kapelle in der Besetzung Gudrun Wagner, Linda Kyei, Carina Stetter (Gesang), Janis Lugert und Andy Geyer (Saxofon), Andi Schäfer (Gitarre), Böny Birk (Tasten), Georg Bomhard (Bass) und Markus Zink (Schlagzeug). Infos Alle Konzerte der Pirmasenser Fabrikmusik im Neufferanum beginnen um 20 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse, der Eintritt beträgt jeweils zehn (ermäßigt fünf) Euro. Reservierungen sind unter Telefon 06331/70487 möglich. Reservierte Karten müssen 30 Minuten vor Konzertbeginn abgeholt werden. | tz

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