Pirmasens SCH denkt laut über neuen Chefcoach nach

Hauenstein. Eigentlich wollte Fußball-Oberligist SC Hauenstein nach der Entlassung von Thomas Fichtner am 2. Oktober bis zur Winterpause mit der Verpflichtung eines neuen Chefcoachs warten. Nach dem unnötigen 2:3 (1:1) am Samstag gegen Aufsteiger SV Morlautern – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte – und damit nur vier Punkten aus vier Spielen unter Interimstrainer Heiko Magin hat offenbar ein Sinneswandel eingesetzt.

„Ich habe gerade mit dem Vorstand gesprochen. Vielleicht werden wir doch noch auf dem Trainermarkt reagieren, um nochmals einen neuen Reiz zu setzen“, sagte Magin, zugleich sportlicher Leiter des Vizemeisters der beiden vergangenen Runden, in der Pressekonferenz nach dem Morlautern-Spiel. Magin weiter: „Wir stehen jetzt hinten drin. Bis auf 20 Minuten war das heute nicht gut.“ Co-Trainer Ronny Fahr sah’s ähnlich. „Wir kriegen nicht annähernd das umgesetzt, was wir im Training üben“, sagte der sichtlich geknickte 34-Jährige, der am Samstag erneut auch Ersatztorhüter war. Die Morlauterer, die sich zu Beginn oft mit zehn Spielern an den eigenen Strafraum zurückzogen und notfalls auch vor rustikalen Tacklings nicht zurückscheuten, konnten in der Schlussphase läuferisch noch zusetzen. Bei Hauenstein dagegen ging nach dem 2:3 durch Morlauterns André Sasse (79.) kaum noch etwas. Dabei wäre der Siegtorschütze zu diesem Zeitpunkt beinahe gar nicht mehr auf dem Feld gewesen. „Bei ihm ging nicht viel. Eigentlich wollte ich nach 60 Minuten wechseln. Dann waren aber andere verletzt, und zum Glück blieb er drin. Er hat nach 70 Minuten wirklich aufgedreht“, erzählte SVM-Trainer Karl Heinz Halter. Ein entscheidender Unterschied zwischen beiden Teams: Bis zur 79. Minute gab Morlautern vier Torschüsse ab: Drei landeten im Hauensteiner Gehäuse, einer an der Torlatte. Hauenstein dagegen versäumte es, in entscheidenden Phasen zu treffen. Nachdem Maximilian Albrecht drei Minuten vor dem Wechsel Kevin Olalis überraschende Führung (33.) mit einem schönen Schlenzer ausgeglichen hatte, versiebte Jesper Brechtel in der 45. Minute die Riesenchance zum 2:1. Nach sehr schönem Spielzug über Marcel Abele und Niklas Kupper schoss Brechtel drei Meter vor dem leeren Tor an den Pfosten. Und in der 68. Minute vergab Albrecht die Top-Chance zum 3:1 für die Platzherren. Nach einem Konter knallte der Mittelfeldspieler den Ball freistehend an die Latte des Morlauterer Tores. „Wenn der Wurm drin ist, passiert auch noch so was. Wir haben gute Chancen ausgelassen und wieder dumme Tore kassiert“, merkte Albrecht an. Dabei hatte Hauenstein in Minute 63 gezeigt, dass es nach wie vor Tore herausspielen kann. Eine sehenswerte Kombination über Abele und den eingewechselten Christof Seibel schloss Kupper aus kurzer Distanz erfolgreich ab. Doch der SCH zeigte diese Qualitäten am Samstag zu selten. Morlautern war spielerisch dem Viertletzten unterlegen und konnte auch viel weniger Ballbesitz verbuchen. Allerdings machte die Halter-Elf das vor 200 Zuschauern mit unbändigem Kampfgeist und gnadenloser Effizienz wett. „Das war eine verdiente Niederlage. Morlautern zeigte viel mehr Leidenschaft“, sagte Fahr. Den Elfmeter, den Maurice Roth zum 2:2 (70.) verwandelte, hatte ausgerechnet der im August von Hauenstein nach Morlautern gewechselte Marcell Öhler herausgeholt. „Ich war in vollem Lauf, es kam zum Kontakt, und dann fällt man eben“, beschrieb Öhler, wie es zu der harten Elfmeterentscheidung zuungunsten seiner früheren Mannschaft kam.

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