Pirmasens Pirmasens: VfB Post kämpft ums Überleben

Neujahrsempfang beim VfB Post Pirmasens: Vorsitzender Karl-Heinz Bandke (rechts) zeichnet Bernd Stegner, Alexander Baranowsky, G
Neujahrsempfang beim VfB Post Pirmasens: Vorsitzender Karl-Heinz Bandke (rechts) zeichnet Bernd Stegner, Alexander Baranowsky, Gerold Bohl und Eckhard Schwartz (von links) aus.

„Es wird sehr, sehr eng“, beschrieb Vorstand Karl-Heinz Bandke am Samstag die dramatische Lage des VfB Post Pirmasens, zu dessen Neujahrsempfang im Vereinsheim im Schachen lediglich knapp ein Dutzend Mitglieder gekommen waren. Vom stolzen Traditionsclub zum fast hoffnungslosen Fall – in nur 20 Jahren hat der ehemalige Fußball-Landesligist eine ziemliche Negativentwicklung hingelegt.

Der entscheidende Schlag war das Ausscheiden der Deutschen Post in den 1990er Jahren als Hauptsponsor. Von da an sei es bergab gegangen, berichtete Bandke. Habe der Verein 1996 noch 550 Mitglieder gezählt, seien es heute gerade noch 80. Die Tischtennisabteilung hat den Spielbetrieb eingestellt. Man stecke „in ungeheuer großen Schwierigkeiten“, weil es nicht mehr möglich gewesen sei, eine erste Mannschaft zu aktivieren. In der letzten Saison hätten viele Flüchtlinge hier gekickt und versprochen, auch in dieser Spielzeit für den VfB Post aktiv zu sein. Aber leider habe sich keiner daran gehalten, was nach Ansicht von Bandke wohl auch auf die Mentalität zurückzuführen sei. Nach einem desaströsen 0:22-Auftakt habe man in der laufenden Saison die Reißleine gezogen und den Verein vom Spielbetrieb in der C-Klasse abgemeldet. „Ein Fußballverein ohne Fußballer reißt niemanden vom Hocker“, weiß er die Zukunft des VfB, dessen Geschicke er seit Langem leitet, realistisch einzuschätzen. Ob das Bemühen um die Formierung einer neuen Mannschaft doch noch gelingt, macht er in erster Linie von den finanziellen Rahmenbedingungen abhängig.

Trotzdem Momente der Freude

Trotz dunkler Wolken am Vereinshorizont gab es beim Neujahrsempfang Momente der Freude: Treue und verdiente Mitglieder wurden ausgezeichnet. Eckhard Schwartz, Gerold Bohl und Norman Nagel, allesamt ehemalige aktive Fußballer, erhielten den VfB-Ehrenteller für 50-jährige Mitgliedschaft. Schwartz erhielt darüber hinaus die silberne Ehrennadel des Stadtsportverbandes, die ihm dessen Vorsitzender Wolfgang Klys in Anerkennung der Verdienste als Aktiver, AH-Fußballer, Wandergruppenleiter und unermüdlicher Helfer überreichte. Der lange in der Tischtennis-Abteilung aktive Erwin Wagner wurde mit der goldenen Vereinsnadel für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet, Alexander Baranowsky mit der Nadel in Silber für 25 Jahre. Bernd Stegners Engagement als Fußballspieler von der Jugend bis zur AH, als Tischtennisspieler und als Helfer würdigte der Verein mit der Ehrennadel in Gold.

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