Pirmasens Nur zehn Segenssprüche zur Auswahl

Im neu angelegten Baumgräberfeld sollen Segenssprüche vorgeschrieben werden.
Im neu angelegten Baumgräberfeld sollen Segenssprüche vorgeschrieben werden.

Baumgräber sind beliebt wegen ihrer Naturnähe. Die Hinterbliebenen nutzen diese aber öfter so wie eine normale Grabanlage. Dem will die Stadt jetzt einen Riegel vorschieben und am liebsten sogar Segenssprüche vorschreiben.

Die Baumgräber auf dem Waldfriedhof sind gefragt. Es scheint jedoch Auswüchse zu geben, weshalb der Hauptausschuss am Montag die Friedhofssatzung ändern musste. Unter anderem werden laut Bürgermeister Michael Maas allzu oft Dekorationsteile aus Plastik aufgestellt oder Pflanzen direkt am Baum dazugesetzt. Sollte das nochmal passieren, sieht die neue Friedhofssatzung vor, dass alles sofort ohne Vorankündigung abgeräumt werden kann. Diese Änderung der Friedhofssatzung sorgte für keine Diskussionen im Hauptausschuss.

Auf Unverständnis stieß jedoch die Sondervorschriften für die Baumgräber im Bereich Haseneck, die ganz neu angelegt wurden. Hier soll zusätzlich zum Namensschild noch ein Segensspruch auf einem Schild angebracht werden können. „Dieser kann von den Hinterbliebenen ausschließlich von einem hierfür zur Verfügung stehenden Formblatt ausgewählt werden“, heißt es in der Friedhofssatzung. Nicht genehmigte Namensschilder und Segenssprüche würden sofort nach Bekanntwerden entfernt.

Segenssprüche werden vorgeschrieben

Auf Nachfrage erläuterte Bürgermeister Maas, dass es zehn Segenssprüche zur Auswahl gebe, was Gerhard Hussong (SPD) nicht nachvollziehen kann, da es wohl kaum eine Gefahr darstellen könne, wenn ein Trauernder einen eigenen Segensspruch mitbringen würde. Maas verwies auf das beschränkte Platzangebot und die gelegentlich grenzwertigen Sprüche, die Hinterbliebene wünschen könnten. Berthold Stegner (CDU) stimmte Hussong zu und schilderte, dass es viele Menschen gebe, die nach einem gewissen Lebensmotto gelebt hätten und dieses sicher gerne auf dem Grabstein wiederfinden würden. Im Ruheforst Wilgartswiesen gebe es sehr viele verschiedene Segenssprüche auf den Grabplatten. „Dort ist alles erlaubt“, so Stegners Beobachtung. Auf Anregung von Katja Faroß-Göller (CDU) sollen die zehn Auswahlsprüche dem Hauptausschuss mitgeteilt werden. Maas konnte keinen in der Sitzung am Montag nennen. Die Segenssprüche sollen nochmal im Ausschuss besprochen werden.

Auf die Frage von Wolfgang Deny (SPD) nach einer Gebührensenkung durch das neue Friedhofskonzept, verwies Bürgermeister Maas auf seine Hoffnung, dass mit dem neuen Konzept eine wesentlich Erhöhung vermieden werden könne. An eine Absenkung sei jedoch nicht zu denken.

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