Pirmasens Nur im Torabschluss hapert es

Pirmasens. Es bleibt beim Drei-Punkte-Abstand: 0:0 trennten sich in der Fußball-Verbandsliga Spitzenreiter FK Pirmasens II und der Tabellenzweite, der SV Alemannia Waldalgesheim. Vor 200 Zuschauern war mehr drin für die bessere, zudem 23 Minuten in Überzahl spielende FKP-U23, doch im Torabschluss mangelte es etwas an Glück und Cleverness.

Die jungen Himmelstürmer von der Husterhöhe waren in der rassigen, technisch hochstehenden Partie den erfahreneren Rheinhessen einen Tick überlegen – auch wenn der Oberliga-Absteiger in Halbzeit eins mehr Ballbesitz hatte. „Wir wollten zunächst defensiv gut stehen. Das ist uns gelungen. Wir haben keine Torchance zugelassen“, erklärte FKP-Trainer Sebastian Reich, warum sich seine Elf vor der Pause hinter die Mittellinie zurückzog. Die Abwehrkette räumte im Verbund mit den beiden guten Sechsern Jannik Nagel und Nico Freiler alles ab, was annähernd gefährlich in Richtung Strafraum kam. So musste der zusammen mit seinem Innenverteidigerkollegen Robin Purdy überragende Florian Hasemann nur einmal richtig eingreifen, blockte in der 35. Minute gerade noch rechtzeitig einen Schussversuch von Ex-Regionalligaspieler Eric Wischang zur Ecke. Die brachte dann die zweite und auch letzte Möglichkeit der Gäste vor der Pause, doch Waldalgesheims guter Abwehrchef Felix Pauer setzte den Kopfball neben den Pfosten (36.). Dass die Pirmasenser mit teils fein vorgetragenen Kontern nicht schon vor der Pause zum Torerfolg kamen, hatte einen Grund. „Der finale Pass hat da gefehlt“, konstatierte Reich das Manko seiner, wie er sagte, ansonsten „hoch konzentriert und prima spielenden Mannschaft“. Damit meinte der Coach insbesondere die Flügelflitzer Florian Bicking (mit ganz starker Anfangsphase auf rechts) und Niklas Kupper, der erneut vom Regionalligakader abgestellt wurde. Beide wurden vom nach Reichs Worten erstmals nahezu fehlerlos agierenden „Zehner“ Dennie Schmidt mehrfach klasse eingesetzt. Aber dann wurde der Ball vertändelt oder die Flanke zu ungenau geschlagen. Einzig Kupper (21.) brachte aus spitzem Winkel einen Abschluss zustande, scheiterte aber an Ex-Regionalliga-Keeper Georg Borschnek. Noch intensiver wurde die Partie nach der Pause. Erst durfte sich FKP-Keeper Matthias Gize bei einem Weitschuss von Axel Neumann auszeichnen (60.), aber dann übernahmen die nun offensiver agierenden Pirmasenser das Kommando. In der 67. Minute sah der Alemanne Patrick Walther Gelb-Rot und hätte eigentlich glatt Rot verdient, als er Mark Hoffmann an der Mittellinie übel umgesenst hatte. Quasi im Minutentakt setzten die Pirmasenser die dezimierten Gäste über die Außen unter Druck. Doch Hoffmann vergab nach Vorarbeit von Schmidt und Bicking (72.), der Schuss des eingewechselten Sebastian Schmitt nach Kupper-Vorarbeit wurde Beute von Borschnek (76.), dann wurde Kupper geblockt (78.). Einmal gar jubelte der FKP-Anhang schon, als Hoffmann nach Kuppers feiner Hereingabe den Ball mit dem Kopf in die Maschen gewuchtet hatte, doch der schwache Schiedsrichter David Scheuermann entschied auf Foul der bulligen FKP-Sturmspitze. Reich: „Mancher Schiedsrichter entscheidet da auch auf Tor.“ Dann hämmerte noch Schmidt zentral aus 16 Metern den Ball Richtung rechtes Toreck, doch Teufelskerl Borschnek lenkte die Kugel irgendwie noch an den Pfosten. „Nach der Roten Karte war mehr drin als der erhoffte Punkt. Wir haben gegen den Top-Favoriten sehr gut gespielt. So muss es weitergehen“, sagte FKP-Kapitän Nagel. Purdy merkte an: „Wir haben 90 Minuten Gas gegeben, hatten Pech bei Dennies Schuss. Dass die Null stand, war sehr wichtig.“

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