Pirmasens Nach 33 Minuten schon 3:0 vorne

Doppel-Torschütze: Herschbergs Kapitän Jan Böhr, der hier den Ball vor Dominik Jolic behauptet.
Doppel-Torschütze: Herschbergs Kapitän Jan Böhr, der hier den Ball vor Dominik Jolic behauptet.

«HERSCHBERG.» Hoppla! Mit 5:1 (3:1) gewann Tabellenschlusslicht SV Herschberg gestern das Kellerduell der Fußball-Verbandsliga gegen den Vorletzten, den Ludwigshafener SC. Begünstigt durch einen Platzverweis nach gerade mal 165 Sekunden lag der kampfstarke SVH gegen den schwachen LSC bereits nach 33 Minuten 3:0 vorne.

LSC-Innenverteidiger Ali Aydin zog in der dritten Minute die Notbremse gegen den allein aufs Tor zustürmenden SVH-Kapitän Jan Böhr und sah dafür die Rote Karte. „Da gibt es keine zwei Meinungen“, zeigte sich Ludwigshafens Spieler Jan-Michael Drese, Sohn des kürzlich zurückgetretenen Trainers Michael Drese, einsichtig. Den fälligen Freistoß von der Strafraumgrenze versenkte Dennis Pannen mit einem stark angeschnittenen Schuss zum 1:0. (4.). Der nächste Aufreger folgte nur zwei Minuten danach: LSC-Abwehrchef Bernd Fröhlich grätschte Böhr brutal in die Beine und kam mit der Gelben Karte noch gut davon. Der Herschberger André Hampel beschwerte sich beim schwachen Schiedsrichter Matthias Fuchs, sah ebenfalls Gelb, was sich später noch rächen sollte. Der Tabellenvorletzte vom Rhein diktierte zunächst das Spiel, lief aber immer wieder in die Konter des SVH, dem der an der Leiste operierte Jannick Rinner fehlte. „Das wollten wir genau so spielen. Peter Rinner hat uns auf Konter eingestellt“, erklärte Böhr. Der in der Winterpause vom SC Hauenstein gekommene Yusuf Özkaya erhöhte auf 2:0 (19.). Einen von Hampel eingeleiteten Konter schloss Pannen mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 3:0 ab. Nachdem Hampel Drese den Handschlag verwehrt, und die Hand des Gegners weggeschlagen hatte, zeigte Fuchs Hampel die Ampelkarte (42.). „Das war in der Summe zu hart. Eine Gelbe Karte für die beiden Aktionen hätte ausgereicht“, sah sich der SVH-Mittelfeldspieler, der aufgrund seiner neuen beruflichen Aufgabe in Frankfurt zuletzt kürzer getreten war, richtigerweise als zu hart bestraft. Mit dem Pausenpfiff überwand Confidence Agwaze, einer der Aktivposten der Gäste, mit einem Flachschuss aus 20 Metern den am Boden liegenden SVH-Keeper Jan Maurer. Nur noch 3:1. Böhrs Doppelpack in der 52. und 54. Minute entschied die Partie. „Da haben wir Spalier gestanden“, zeigte sich Drese niedergeschlagen ob des Abwehrverhaltens beim 4:1. Gleich vier LSC-Spieler griffen da Böhr nicht richtig an. Herschbergs Spielführer marschierte so vom Mittelfeld bis an den Strafraum und schoss völlig unbedrängt flach ein. „Wir hatten es zum Teil schon einfach gegen diese Abwehr“, sagte Böhr. Zwei Minuten später war er etwas früher am Ball als LSC-Torhüter Maximilian Mohr, traf diesen noch am Bein und markierte das 5:1. Ein Foulpfiff zugunsten der Gäste wäre hier vertretbar gewesen. Während Drese von einer Selbstaufgabe seiner Mannschaft sprach, zeigte sich Böhr ausgesprochen zufrieden: „Vom Torhüter bis zum Angriff hat jeder für den anderen gekämpft.“ Herschberg bleibt Tabellenletzter, hat aber jetzt nur noch drei Punkte Rückstand auf den LSC, der sieben (!) Spiele mehr ausgetragen hat. SO SPIELTEN SIE SV Herschberg: Maurer - Becker, Steinbach, Strütt, Metzger - Özkaya (83. Guled), Gerhardt, Lapot, Hampel, Böhr (85. Horoz) - Pannen (90. Ahmed).

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