Pirmasens „Mit Herzblut für Pirmasens“

„Die Pirmasenser mögen ihren Oberbürgermeister“, attestierte der Festredner und frühere Speyerer Oberbürgermeister, Werner Schineller, gestern Abend beim CDU-Empfang zum 60. Geburtstag von Bernhard Matheis. Und die gut gefüllte Festhalle belegte es: Jeder, der in der Stadt etwas zählt oder zählen will, war da, um dem Stadtoberhaupt alles Gute zu wünschen.

Eine Stunde dauerte das Defilee der über 200 Gratulanten. Die meisten kamen aus der Stadt. Einige hatten weitere Wege in Kauf genommen, wie Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder aus Frankenthal, der Matheis attestierte: „Man muss Ideen haben von der Stadt, die man gestalten will. Matheis macht das vorbildlich.“ Auch Michael Kissel, OB von Worms, beglückwünschte die Bürger: „Pirmasens ist eine glückliche Stadt.“ Der Rheinberger-Stiftungsvorsitzende Hans Dieter Heeb war aus dem hessischen Kronberg angereist. Die meisten kamen mit schönen Worten, nur wenige hatten ein Geschenk mitgebracht und folgten damit der Bitte des Oberbürgermeisters, doch lieber seinem Lieblingsprojekt, dem „Pakt für Pirmasens“, zu spenden. Ein Blick auf die Kleinigkeit, die sich mancher dennoch erlaubte zu schenken, war interessant. Bauhilfe-Geschäftsführer Ralph Stegner hatte eine Flasche „Jägermeister“ für den bekennenden Jäger und „Meister“ Matheis dabei, der Künstler Matthias Strugalla offerierte einen echten Strugalla und Bürgermeister Peter Scheidel überreichte ein Kunstwerk, das Matheis im Landgrafenkostüm zeigt, mit der Bemerkung: „Er ist schon jetzt ein würdiger Nachfahre.“ Die Festredner zitierten gerne und viel. Mark Twain, Goethe und Hofmannsthal wurden bemüht. Aus dem Rahmen fiel der Gastgeber und CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Denis Clauer. Im hellen Anzug blitzte der Christdemokrat aus der Menge der grau-schwarzen Herren heraus. „Wir sind gekommen, einen Freund hochleben zu lassen“, rief Clauer in den Saal und machte es sehr kurz mit einem schlichten, aber dafür gut betonten „Danke“ an Matheis. Schineller holte da schon etwas weiter aus, tat dies aber mit viel Humor und Tiefgang, würdigte das Schaffen des Geburtstagskindes. In Pirmasens falle Neues, Herausragendes in den Blick, wie die Alte Post, der Rheinberger. Das habe sehr viel mit Matheis zu tun, mit seinen Ideen und seiner Vision von Stadt, die darauf setzen, vieles zu verzahnen. Die Musik für den Abend war exquisit gewählt. Mit dem „PS Jazztett“ kam ein Stück Hochkultur in die gute Stube der Stadt. Bei den Speisen hatte sich die CDU für den Partyservice Hill entschieden, der „Pfälzer Tapas“ auftischte. Darunter ist eine Art Fingerfood aus Pfälzer Spezialitäten zu verstehen, die von „Hoorische“ über Entenbrust auf Orangencrêpes bis zum derzeit obligatorischen Spargel und „Forellen-Panna-Cotta“ oder Tafelspitzröllchen reichten. Direkt aus Berlin war die Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende, Julia Klöckner, angereist, die einmal mehr betonte: „Wir sind dabei, Bernhard Matheis zu klonen.“ Damit spielte sie auch auf die Hoffnung des Pirmasenser SPD-Fraktionschefs Gerhard Hussong an, den ersten Mann in der Stadt nach der Landstagswahl im kommenden Jahr nicht nach Mainz abgeben zu müssen. Ein Satz, der Ehefrau Gudrun gefallen haben dürfte, die den Mann, mit dem sie seit 34 Jahren verheiratet ist, nur ungern ziehen lassen würde. Hussong bescheinigte Matheis, mit Herzblut für Pirmasens zu wirken. Julia Klöckner sagte, wo Geld ist, sei es leicht, Oberbürgermeister zu sein. Aber da, wo es knapp ist, brauche es einen klugen Verstand an der Spitze, einen Mann wie Matheis, der zudem sympathisch sei und Menschen zusammenführen könne. „Er kämpft für seine Stadt.“ (kka/cla)

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