Pirmasens Mit Aliens auf du und du

Andreas Hellas Gemälde zeigen Ansätze der Bildsprache des Schweizer Alien-Malers HR Giger.
Andreas Hellas Gemälde zeigen Ansätze der Bildsprache des Schweizer Alien-Malers HR Giger.

In der Kreisgalerie präsentiert sich mit dem Künstler aus Wörth ein Zeichner, der sehr passioniert und ausdauernd an seiner Kunst arbeitet. In Großformaten hat Andreas Hella Kunst geschaffen, die auch auflösen soll. Und die Bildwelten des Südpfälzers lösen sich tatsächlich auf, und wahrscheinlich passiert dies während des aufwendigen Zeichenprozesses. Eine Zeichnung einer Frau beispielsweise löst sich in amorphen Formen auf. Tiere verschwimmen und vermischen sich mit dem Daneben. Nichts bleibt, wie es auf den ersten Blick erscheint. In Ansätzen erinnern manche Arbeiten von Andreas Hella an die Kunst des Schweizer Malers Hans Rudolf Giger, besser bekannt als HR Giger. Das liegt aber wohl eher an der Zeichentechnik selbst, die geradezu dazu einlädt, die Realität in amorphe Formwelten überzuleiten, die dann auch alienhafte Züge annehmen können. Andreas Hella arbeitet aber auch mit traditioneller Malerei, und hier orientiert er sich an den Tricks der Surrealisten, die eine abstrakte Farblandschaft als Ausgangspunkt für traumhafte Bildwelten nehmen. Man könnte es auch mit den Wolkenbildern vergleichen, in die der Betrachter Tiere oder Menschen interpretieren kann. So nimmt Hella beispielsweise bei dem Bild „Wächter“ Ansätze für einen Vogelkopf als Ausgangspunkt für einen wirklichen Vogelkopf, der von ihm weiter ausgearbeitet wurde. Am beeindruckendsten sind aber die reinen Zeichenarbeiten und hier sei exemplarisch auf die Zeichnung „Von Jetzt zu Bald“ verwiesen, bei der Hella einen jungen Frauenkörper in das Gesicht einer deutlich gealterten Frau überleitet. Der Südpfälzer, der an der Karlsruher Kunstakademie studierte, mag es auch zeitkritisch. „Stallstammtisch“ thematisiert die Massentierhaltung mit fünf Schweinen und einem Tierschädel, die sich um eine riesige Schweineschnauze gruppieren. Oder das Gemälde „Religiöser Griff“, bei dem auf eine abstrakte Farblandschaft zwei Handschuhe geklebt wurden, die sich der Schöpfung bemächtigen wollen. So wie Andreas Hella die Möglichkeiten der Zeichenkunst für die Abstraktion nutzt, so macht er es auch mit der traditionellen Malerei und lässt Farbe abplatzen. Die offengelegten Stellen werden in die Bildgestaltung eingearbeitet wie bei dem Gemälde „Saugrüsselfant“, das ein Fantasiewesen zeigt. In der Dahner Kreisgalerie präsentiert sich der 1959 in Duisburg geborene Künstler auch als Bildhauer. Aus Fundstücken hat er mehrere Objekte zusammengefügt. Die bekommen dann vielsagende Titel wie „Tödliche Möse“. Aber auch bei den Kunstobjekten bleibt Hella seiner Linie aus den Zeichnungen treu und erschafft Formen, die sich nicht eindeutig festlegen wollen. „Unmögliches Wesen“ ist so ein Objekt, bei dem unklar bleibt, ob hier jetzt ein Busen zu sehen ist oder nicht. Nur die Hände und Arme, die aus der Gestalt mit viel Spiegelscheiben und Kunststoff herausragen, sind deutlich erkennbar. Öffnungszeiten Die Ausstellung von Andreas Hella ist bis 23. Juni täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

x