Pirmasens Marco Schaafs Lucky Punch

«HERSCHBERG.» Durch ein ganz spätes Tor unterlag der Vorletzte der Fußball-Landesliga West, der SV Herschberg, gestern im Derby dem FC Fehrbach mit 0:1 (0:0). Der FCF tat sich mit zunehmender Spielzeit immer schwerer, Lösungen gegen Herschbergs Abwehrbollwerk zu finden. Der Lucky Punch gelang Marco Schaaf in der Nachspielzeit.

„Mir war es egal, wie wir hier gewinnen. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, egal, ob in der 40. Minute oder in der dritten Minute der Nachspielzeit. Wir gewinnen hier“, erklärte der völlig gelöste Fehrbacher Spielertrainer Christian Singer nach dem 1:0-Auswärtserfolg. „Das ist ganz bitter. Wir haben schon gegen den TSC Zweibrücken nur 0:1 verloren. Hier haben wir sogar Chancen, selbst ein Tor zu machen“, trauerte Andre Hampel, der nun wieder regelmäßig in Herschberg spielt und seine beruflichen Zelte in Frankfurt abbrach: „Ich kann jetzt wieder voll mittrainieren.“ Herschberg stand von Beginn an tief, hatte aber geeignete Mittel, die Gäste aus Fehrbach in Bedrängnis zu bringen. „Wir stehen taktisch schon seit einigen Wochen gut“, erklärte SVH-Trainer Bernd Müsel. Die erste Halbchance hatte Felix Lapot, der den Ball nach einer Vorlage von Hampel jedoch auf FCF-Torhüter Heiko Bachert köpfte (10.). In einem ruppigen Spiel, in dem Schiedsrichter Felix Bank ein gutes Händchen bewies, folgte viel Kampf im Mittelfeld. Spätestens vor dem Strafraum des SVH wurden die Bälle der „Tiroler Jungs“ jedoch abgefangen. Erst in der 20. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten großen Chance. Espoire Lenda Mbote vertändelte im eigenen Strafraum den Ball, Marco Schaaf verfehlte aus kurzer Distanz das leere Tor. Lenda Mbote war Fluch und Segen zugleich für seine Farben. Auf der einen Seite hielt der ehemalige Oberligaspieler des SV Morlautern hinten den Laden zusammen, ging aber ohne Bedrängnis immer wieder in Dribblings vor dem eigenen Gehäuse. Nach einer halben Stunde traf Schaaf dann Aluminium, der Ball prallte vom Gebälk an den Rücken von SVH-Torhüter Jan Maurer, der dann jedoch als erster am Ball war. Die große Chance zur Führung hatte Hampel nur eine Zeigerumdrehung später, als nach einem Lapot-Pass die FCF-Innenverteidigung nicht im Bilde war, der SVH-Stürmer an den Ball kam, unter Bedrängnis dann jedoch am leeren Tor vorbei schoss. Kurz vor der Pause sah Ersatzspieler Julian Links nach Auskunft von Schiedsrichter Felix Bank wegen Meckerns die Rote Karte. In der zweiten Spielhälfte wurden beide Teams zunächst nur mit Fernschüssen gefährlich. Erst in der 74. Minute gab es eine hundertprozentige Chance für Roman Schäfer. Nach Kopfballablage von Raphael Kozilek stand er vor dem leeren Tor, schaffte es aber, den Ball aus fünf Metern Entfernung vorbeizuschießen. „Wenn man solche Chancen vergibt, wird es dann eben schwer. Die standen ja beim Schuss schon fast im Tor“, sagte Singer mit einem Augenzwinkern zu den Chancen von Schaaf und Schäfer. Auch in der 80. Minute hat Schaaf Pech. Er setzte einen Freistoß von der Seite aus 25 Metern über Maurer hinweg an die Latte. Fehrbach drückte, gab bis zuletzt nicht auf. FCF-Taktgeber Christoffer Lorett peitschte sein Team immer wieder nach vorne. In der 87. Minute wurde es jedoch noch mal brenzlig. Hampel bekam kurz vor dem Tor völlig freistehend zu wenig Druck hinter den Ball; eine leichte Beute für Heiko Bachert im Fehrbacher Tor. Und dann kam doch noch die Erlösung für die Gäste. Bei einer Ecke von Lorett stimmte die Zuordnung nicht, Schaaf stieg am höchsten und köpfte wuchtig zum 1:0 ein. So spielten sie SV Herschberg: Maurer - Gerhardt, Lenda Mbote, Stapper, Justus - Nidezki (55. Steinbach) - Lapot, Ohle, Nuur, Oestreicher - Hampel FC Fehrbach: Bachert - Neumüller, Wick, Schiefer, Grünfelder - Schäfer (64. Kozilek) - Schaaf, Lorett, Singer, Bauer (80. Nau) - Schäfer Tor: 0:1 Schaaf (90.+1) - Gelbe Karten: Lapot - Lorett - Rote Karte: Links (43., Schiedsrichterbeleidigung) - Beste Spieler: Hampel, Gerhardt, Ohle - Lorett, Schaaf, Singer - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Bank. (Birkenfeld).