Pirmasens Krob reißt das Steuer rum

HAUENSTEIN. Heiko Magin, der Spielleiter und Co-Trainer des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein, war nach dem 4:1 (2:1) am Samstag gegen den abstiegsgefährdeten SV Mehring sichtlich erleichtert. Magin strahlte in sich hinein und sagte nach dem zweiten Sieg in Folge nur: „Wir sind wieder da.“

Dass am Ende der Partie solch ein klarer Erfolg stehen würde, war im ersten Viertel nicht zu erwarten gewesen. Zwar begann der SCH schwungvoll, doch in Minute zwölf setzte sich die Pannenserie der Südwestpfälzer fort. Bakary Sanyang, der 19-jährige Keeper des SCH, ließ in seinem zweiten Oberligaspiel ein vergleichsweise harmloses Schüsschen von Sven Kohlei durch die Hände gleiten – 0:1 (12.). „Ich habe mich in der Halbzeit bei der Mannschaft entschuldigt und mich auch bedankt“, sagte später der frischgebackene Abiturient, der Betriebswirtschaftslehre oder Sportwissenschaft studieren will. Danke, weil es zur Hälfte der Spielzeit bereits 2:1 für seinen SCH stand. „Wir hatten super gespielt, fast schon überragend“, meinte der Torhüter mit den Rasta-Locken. Nun, es war zumindest beeindruckend, wie unbeeindruckt die Hauensteiner den Rückstand wegsteckten, wobei Sanyang bei zwei guten Möglichkeiten (17., 22.) der konternden Gäste den Nachweis seiner Oberligatauglichkeit erbrachte. Es war der immens fleißige Dennis Krob, der das Steuer für sein Team herumriss. Der SCH-Sturmführer war in Minute 34 bei Daniel Geigers Steilpass schneller als Gegenspieler Domenik Kohl, scheiterte bei seinem Schussversuch zwar an Mehrings Keeper Philipp Basquit, doch dann köpfte er, die Übersicht bewahrend, den Abpraller in den Lauf des nachrückenden Nico Pfrengle – 1:1 (34.). Auch in der Schlussminute der ersten Hälfte war Krob hellwach, als Geiger mal eine Kostprobe seiner feinen Schusstechnik gab und Basquit erneut nur prallen lassen konnte. Krob war zur Stelle und wuchtete aus spitzem Winkel und vollem Lauf zum 2:1 ein. Krob: „Es tut mir gut, zweimal von Beginn an gespielt zu haben. Jedes Tor gibt mir mehr Selbstvertrauen.“ Was in Halbzeit zwei folgte, hat auch SCH-Trainer Sascha Hildmann „Spaß gemacht“, wie er in der Pressekonferenz sagte. Zumindest die beiden Treffer waren in ihrer Entstehung allererste Sahne. Beim 3:1 zeigte der wieder voll genesene Sven Sellentin, der eines seiner besten Spiele ablieferte, seine Sprintfähigkeit. Mehrings Trainer Frank Meeth staunte nicht schlecht. „Der hat um Längen das Laufduell gegen meinen schnellsten Spieler Sven Kohlei gewonnen.“ Und dann hatte Sellentin noch die Übersicht, den Ball Zentimeter vor der Außenlinie zurück in den Lauf des vier Minuten zuvor eingewechselten Daniel Schattner zu passen – 3:1 (72.). Als hätten sich die SCH-Akteure den Vorgang genau gemerkt, machten sie das Gleiche – nur über links – drei Minuten später. Max Knorn passte in den Lauf von Schattner, der nun seinerseits von der Grundlinie zurückpasste, wo dieses Mal der sehr agile und trotz seines schmächtigen Äußeren sehr robuste Michael Bittner zur Stelle war – 4:1 (75.). Herzerfrischend der Jubel des 20-jährigen Winter-Neuzugangs. So wünschte sich jeder SCH-Fan den Torjubel.

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