Sportlerwahl Jetzt abstimmen: Wer Sportlerin des Jahres werden könnte

In diesem Jahr gibt es sie wieder wie gewohnt, im normalen Umfang: die 17. Sportlerwahl der RHEINPFALZ-Lokalredaktion Pirmasens. Vor zwei Jahren hatte sie ganz ausfallen müssen, im ersten Jahr der Corona-Pandemie war der Sport im Großen und auch im Lokalsport ausgebremst. Für das Jahr 2021 konnten wir dann zumindest in etwas abgespeckter Form – je drei Kandidaten pro Kategorie Männer, Frauen und Mannschaften – wählen lassen. 2022 ging der Sport im Großen und Ganzen normal über die Bühne. Daher können wir den RHEINPFALZ-Lesern wieder in allen Kategorien fünf Kandidaten vorstellen.
Britta Jung (Kanuslalom)
Britta Jung aus Höheischweiler hatte nach den deutschen Schülermeisterschaften im Kanuslalom Medaillen jeder Couleur in der Tasche. Die 13-Jährige von den Wassersportfreunden Zweibrücken hatte sich am ersten DM-Tag auf der Wildwasserstrecke in Hildesheim sowohl im Kajak als auch im Einer-Canadier (kniend mit einem Stechpaddel) in ihrer ersten Saison bei den A-Schülerinnen (13 bis 14 Jahre) jeweils in zwei Läufen für das Finale der besten zehn Kanutinnen qualifiziert. Im Kajak, ihrer Lieblingsdisziplin, erreichte die Schülerin des Pirmasenser Immanuel-Kant-Gymnasiums das beste Resultat: Trotz einer Torberührung und damit zwei Strafsekunden war sie so schnell, dass sie Deutsche Vizemeisterin wurde.

Im Finale des Canadier-Einers kurz zuvor hatte sie drei Torstabberührungen und sechs Strafsekunden auf ihre Fahrzeit aufgerechnet bekommen. Hier belegte sie Rang sechs. In der Kombinationswertung, bei der die Platzierungen im Canadier-Einer und im Kajak miteinander verrechnet werden, holte sie die Bronzemedaille. Gold gewann sie mit der Kajak-Mannschaft. Und im Teamwettbewerb der Canadier-Einer wurde sie noch mal Dritte.
Marie Gast (Galoppsport)
Fast hätte es gereicht, am Ende war es quasi die Bronzemedaille für Marie Gast. Die 26-Jährige aus Münchweiler lieferte sich lange mit Titelträgerin Janina Boysen (Magdeburg) und der zweitplatzierten Weilerswisterin Antonia von der Recke einen packenden Dreikampf um das nationale Championat der Amateurrennreiterinnen. Ihre elf Jahressiege sind umso bemerkenswerter, weil sie nur 47 Ritte absolvierte. Die Championesse stieg dagegen 168-mal in den Sattel. Gast vertritt nun Deutschland bei der Weltmeisterschaft, interessante Reisen mit Rennen in Marokko oder Mauritius stehen auf der Agenda.

„Es war mein mit Abstand erfolgreichstes Jahr bisher“, sagt Marie Gast, die ihr Abitur am Pirmasenser Hugo-Ball-Gymnasium machte und als Rennreiterin der Kaderschmiede des Bottenbacher Trainers Christian Peterschmitt entstammt. Hinter den Erfolgen stecken harte Arbeit und hoher Zeitaufwand. Für einen Ritt fährt die angehende Tierphysiotherapeutin in jeden Winkel der Republik und ins Ausland, meist nach Belgien oder Frankreich. Ihre Fähigkeiten machten auch größere Ställe auf sie aufmerksam.
Jana Rohr (Leichtathletik)
Jana Rohr vom TV Thaleischweiler ist Deutsche Meisterin im Steinstoßen der Frauen. Die 25-Jährige, die in Pirmasens als Pharmazeutisch-Technische Assistentin arbeitet, wuchtete bei den nationalen Titelkämpfen im Rasenkraftsport in Dissen (Nordrhein-Westfalen) den fünf Kilogramm schweren Stein auf 11,35 Meter und ließ mit dieser deutschen Jahresbestleistung alle zehn Konkurrentinnen in der Klasse bis 68 Kilo Körpergewicht hinter sich. Bei den deutschen Hallenmeisterschaften im März hatte sie mit 10,79 Meter die Silbermedaille gewonnen.

Jana Rohr ist eine sehr vielseitige Sportlerin. So erreichte sie bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften des Turnerbunds im leichtathletischen Fünfkampf der Frauen den zweiten Platz. Ihre Einzelleistungen dabei: 100 Meter in 14,35 Sekunden, 38,05 Meter mit dem Schleuderball, 10,09 Meter im Kugelstoßen, 4,93 Meter im Weitsprung, und zum Abschluss lief sie die 1000 Meter in 4:03 Minuten.
Und sie ist auch eine sehr gute Handballerin. Nicht selten wirft sie in den Pfalzliga-Spielen des TV Thaleischweiler aus dem Rückraum die meisten Tore.
Sophie Bastian (Schwimmen)
Acht Starts, siebenmal Gold, einmal Silber: Sophie Bastian vom SV Blau-Weiß Pirmasens war im November die überragende Athletin bei den südwestdeutschen Kurzbahnmeisterschaften der Schwimmer im Plub. „Es macht Spaß, ihr zuzusehen“, lobte Heiner Held, Trainer und Vorsitzender der Blau-Weißen, nicht zuletzt Bastians herausragende Start- und Wendetechnik, die ihr oftmals einen entscheidenden Vorteil verschaffe. Sie steigerte dabei den Landesrekord über 100 Meter Freistil auf 57,15 Sekunden.

Obwohl sie über 50 und 100 Meter Freistil, 50 und 100 Meter Brust, 50 und 100 Meter Schmetterling sowie über 100 Meter Lagen die jahrgangsübergreifende, offene Wertung gewann, war die 19-Jährige aus Bruchweiler nicht rundherum zufrieden. „Ich hätte mir noch etwas bessere Bestzeiten gewünscht, nachdem es in den letzten Wochen im Training und auch im Trainingslager auf Zypern richtig gut gelaufen ist“, sagte die Schülerin des Pirmasenser Wirtschaftsgymnasiums.
Im März hatte die 19-Jährige in Luxemburg bereits den Rheinland-Pfalz-Rekord über 50 m Schmetterling auf 28.94 Sekunden verbessert. Dann wurde die Bruchweilerin in Mainz sechsmal Landesmeisterin, in Riesa zweimal süddeutsche Jahrgangsmeisterin. In Erlangen schwamm sie südwestdeutschen Rekord über 50 m Freistil in 27.01 Sekunden. Bei der Kurzbahn-DM in Wuppertal schwamm sie 50-m-Freistil-Landesrekord in 26,29 Sekunden.
Sylke Bayer (Tischtennis)
Bei den Frauen ab 40 gewann Sylke Bayer vor Jahren schon mal eine Bronzemedaille bei der deutschen Einzelmeisterschaft – einer ihrer größten Erfolge. Kaum zu zählen sind ihre Pfalzmeistertitel bei den Seniorinnen. Ihr größter Triumph gelang ihr ihm Juni 2022 im saarländischen Völklingen: Bei den deutschen Meisterschaften der Seniorinnen Ü50 gewann die Herschbergerin Gold im Einzel. Im Endspiel besiegte sie die Berlinerin Viola Burkert und konnte ihr Glück danach kaum fassen. Im Halbfinale hatte sie die auf Position eins gesetzte Kielerin Sabine Barz-Todt in vier Sätzen geschlagen. „Ich wollte eigentlich die Gruppenphase überstehen. Das Viertelfinale zu erreichen, war schon super.“

Mit Zellertal spielte Bayer früher in der Dritten Liga, aktuell steht sie für die TSG in der Oberliga an der Platte. Sie habe besonderen Nutzen vom regelmäßigen Training mit Herren, da diese etwas aggressiver als Frauen spielen. „Bei den Frauen wird mehr geschupft. Wenn ich gegen Herren spiele, bin ich mehr gefordert. Aber es gibt da natürlich Ausnahmen“, sagt Bayer, die bei der Zweibrücker Firma Remondis im kaufmännischen Bereich arbeitet.