Pirmasens Interview: „Wir wollen nicht nur eine gute Kopie sein“
Über die Musik von „Pink Floyd“ und sein Solo-Projekt sprach der „Echoes“-Sänger und -Gitarrist Oliver Hartmann mit Christian Hanelt.
Prinzipiell beides. Generell möchten wir natürlich erstmal so nah wie möglich am Original bleiben, nehmen uns aber hier und da als Musiker durchaus heraus, dem Ganzen auch an passenden Stellen eine persönliche Note zu geben. Mir ist es als kreativer Musiker einfach wichtig, nicht nur eine gute Kopie des Originals zu sein, sondern auch meiner eigenen Persönlichkeit etwas Raum zu lassen, aber ohne dass dadurch die Intention des Songs oder der ursprüngliche Vibe verloren geht. Worin besteht die Schwierigkeit, Musik von „Pink Floyd“ zu spielen? Ich glaube am schwierigsten ist es, den Songs die spezielle Ruhe, Tiefe und Weite zu geben, die die Originale einfach besitzen, was manchmal gar nicht so einfach zu reproduzieren ist. Das bedeutet auch, dass man meines Erachtens nach die Musik von „Pink Floyd“ auch verinnerlicht und verstanden haben muss, um sie richtig spielen zu können. Der rein technische Anspruch an die einzelnen Musiker dagegen ist bei vielen anderen Bands wesentlich höher als bei „Pink Floyd“. Daher wird vielleicht sogar das Ganze oft unterschätzt. Haben Sie schon einmal Reaktionen von „Pink-Floyd“-Musikern erhalten? Bisher noch nicht, aber das kann ja vielleicht noch kommen. Vielleicht gerade jetzt, da wir vor kurzem erst unsere Akustik-DVD „Barefoot To The Moon“ veröffentlicht haben, die erfreulicherweise sogar seit Montag vergangener auf Platz 20 der Media Control Charts gelandet ist. Mit Unterstützung von einem Streichquartett haben wir uns hier mal getraut, „Pink Floyd“ einfach rein akustisch und ohne große Lightshow umzusetzen. Freuen würde uns es natürlich auf jeden Fall, eine Reaktion zu bekommen, insofern diese hoffentlich auch positiv ausfällt. Welches ist Ihr favorisiertes Album von „Pink Floyd“ – und warum? Schwer zu sagen, aber wenn ich nur eine zur Auswahl hätte, dann wahrscheinlich „Dark Side Of The Moon“. Diese Platte ist einfach in allen Belangen ein Meilenstein, egal ob es um die Songs selbst oder den Sound geht. Dicht dahinter kommen natürlich gleich Alben wie „The Wall“ und „Wish You Were Here“. Was gibt es Neues von Ihrem Solo-Projekt zu berichten? In den letzten eineinhalb Jahren war leider so gut wie keine Zeit übrig, um eine eigentlich schon fast fertige neue Platte zu einem sinnvollen Zeitpunkt zu veröffentlichen. Nach der Produktion der eben erwähnten DVD steht jetzt schon wieder Anfang 2016 eine längere Tour mit „Avantasia“ auf dem Programm. Ich hoffe aber, dass wir danach, also im kommenden September, eine neues Hartmann-Album präsentieren können und dann auch etwas Zeit haben, Konzerte und Festivals zu spielen.