Rodalben In Rodalben finden „Waldweiber“ in der Not zusammen
Der Titel des nächsten Gastspiels bei den Gräfensteiner Theaterspielen – „Waldweiberwildwechsel“ – klingt trocken und kompliziert. Aber das Stück, mit dem das „Theader Freinsheim“ am Samstag, 21. März, 20 Uhr, in der Halle der Rodalber Mozartschule gastiert, ist einfach, amüsant und regt doch mit hintergründigen Humor zum Nachdenken an.
Geschrieben hat das Stück der aus Pirmasens stammende Michael Herl. 1998 gründete er das Frankfurter Stalburg-Theater, dessen Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter er ist.
Der Titel der Geschichte deutet an: Es geht um Frauen, die sich im Wald begegnen und sich dabei mit Wildschweinen konfrontiert sehen. Musikalisch umrahmt wird die Aufführung von zwei Musiker (Oboe, Akkordeon) und einem kleinen Männerchor.
Die feine Touristin Edith Polz (Anja Kleinhans) aus Hamburg wird beim Nordic Walking durch den Pfälzer Wald von Wildschweinen verfolgt. In der Not klettert sie zur bodenständigen pfälzischen Jägerin Christa Gerster (Christine Wiebauer) auf deren Hochsitz. Zuerst stoßen mit dem Zusammentreffen zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. „Die Waldweiber“ empfinden alles andere als Sympathie füreinander.
Auf der einen Seite sitzt die Frau, die mit Reichtum prahlt, die Frau gegenüber beobachtet sie argwöhnisch. Allmählich stellt sich jedoch heraus, dass die sich im Herzen verborgenen Sehnsüchte beider Frauen doch sehr ähneln, und so nähern sie sich auf witzig-berührende Weise einander an. Davor gilt: „Wo zwei sich streiten freut sich der Zuschauer.“ Zum Schluss hin entwickelt sich die Handlung zum Beispiel für die Überbrückung sozialer Spaltung.