Pirmasens In der Liga der Champions

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NOVI SAD. Bereits zum achten Mal seit 2006 hat der Pirmasenser Gerd Gnichtel am European Chess Club Cup teilgenommen. Der 51-Jährige schlug sich im serbischen Novi Sad wacker gegen die besten Schachspieler Europas, ja fast der ganzen Welt. Immerhin seien, so Gnichtel, 18 Spieler aus den Top 25 der Weltrangliste am Start gewesen.

Gnichtel zog bei der Europameisterschaft für Vereinsmannschaften an Brett zwei des luxemburgischen Meisters, De Sprenger Echternach, die 16 Figuren über die 64 Felder. „Das ist in etwa vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Da spielt man zuweilen, wenn man das vergleichen darf, auch mal gegen einen Ronaldo“, versucht der Informatiker das Turnier einzuordnen und fügt an: „Das ist schon etwas Besonderes.“ Mit einem Fide-Ranking von 2135 Punkten war der Pirmasenser nach Serbien geflogen. Zum Auftakt saß ihm am Brett der Internationale Meister Jonas Barkhagen gegenüber. Der Schwede war eine Nummer zu groß für Gnichtel, der sonst in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga an Brett drei für den Schachclub Pirmasens spielt. Jeden Tag stand eine Partie auf dem Spielplan. Das Außenseiterteam aus Luxemburg, für das Gnichtel seit zwölf Jahren ein Zweitspielrecht besitzt, konnte nur den Vergleich mit dem albanischen Butrinti (3,5:2,5) für sich entscheiden. Gegen den türkischen Club Hatay Metropolitan reichte es zu einem 3:3. Verloren gingen die Partien gegen SK Rockaden (Schweden/1:5), Ezerelio Vaivorykste (Litauen/2,5:3,5), SK Modra (Slowakei/1,5:4,5), Tammer-Shakki (Finnland/1:5) und Abergavenny (Wales/2:4). Am Ende bedeutete dies Rang 59 unter 63 Mannschaften; es siegte Alkaloid Skopje. Gnichtels persönliche Bilanz: zwei Punkte aus sechs Einsätzen. Der verheiratete IT-Berater gewann gegen den Waliser Charles Morris, gegen den slowakischen Internationalen Meister Miroslav Maslik sowie gegen den für Vaivorykste spielenden russischen Internationalen Meister Alexander Sotsky erreichte er ein Remis. Baris Percin (Türkei), Lime Mihasi (Albanien) und Barkhagen musste er zum Sieg gratulieren. Rund fünf Stunden dauerten die Spiele. Rund drei Stunden Zeit benötigte die Nachbereitung der Partien und die Vorbereitung auf den nächsten Gegner. „Da blieb wenig Freizeit. Das ist schon anstrengend“, berichtet Gnichtel, dessen prominentester Gegner beim European Club Cup Europameister Jan Nepomnjaschtschi war. Vier Stunden leistete Gnichtel 2009 im mazedonischen Ohrid dem Russen Widerstand, ehe dieser ihn matt setzte. Erleichtert war Gnichtel, als er vom 6:2-Erfolg seines SC Pirmasens – dem er seit seinem neunten Lebensjahr angehört – in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga gegen Koblenz II erfuhr. Erleichtert, weil nicht nur er selbst wegen seiner Serbien-Reise, sondern auch der bei den Malta-Open weilende Ansgar Barthel gefehlt hatte. Barthel spielt noch bis Samstag auf der Mittelmeerinsel.

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