Pirmasens Hoffen auf Rösners Rückkehr

SALMROHR. Wer gedacht hatte, der SC Hauenstein würde nach dem 4:3-Heimsieg in der Vorwoche über den FV Diefflen einen draufsetzen und sich aus dem Tabellenkeller der Fußball-Oberliga entfernen, wurde am Samstag eines Besseren belehrt. Wieder hieß es 4:3, diesmal aber für den Gegner – und der hieß in diesem Fall FSV Salmrohr – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

Dennoch ist sich Paul Linz, der Trainer der siegreichen Gastgeber, „sicher, dass die Hauenstein schnell da unten rauskommen werden“. Begründung: „Sie haben spielerisch viel Qualität. Wir haben gegen eine richtig gute Mannschaft gewonnen.“ Qualität bewies der SCH vor gerade einmal 145 Unentwegten, die sich bei bestem Schwimmbadwetter im Salmtalstadion verloren hatten, nur in der Offensive. Marcel Bormeth und besonders der wendige, durchsetzungsfreudige Yanick Haag verdienten sich gute Noten. Der von der Saison von Regionalligaabsteiger SV Spielberg in den Wasgau gewechselte Haag war auch zur Stelle, als sich FSV-Innenverteidiger Daniel Braun zwei böse Aussetzer leistete. Jeweils vollendete der 21-jährige Angreifer cool zum 1:2 (11.) und 2:2 (37.). Später war auch der eingewechselte Daisuke Ando zur Stelle und drückte den Ball auf Kopfballvorlage von Daniel Klück zum 3:4 über die Linie (63.). „Tore erzielen können wir, haben auch abgesehen von unseren drei Treffern einige starke Aktionen gehabt. Was wir jedoch schnellstens schaffen müssen, ist, kompakter aufzutreten“, monierte SCH-Coach Thomas Fichtner. Hinzu kamen Indisponiertheiten von Torwart Kevin Urban, der beim Salmrohrer 1:0 von Tim Hartmanns Freistoß aus 23 Metern auf dem falschen Fuß erwischt wurde (6.) und einige Augenblicke später den Schuss vom gleichen FSV-Akteur unterm Körper durchrutschen ließ – damit 2:0 nach nur sieben Minuten! Als die Gäste das Geschehen nach dem 2:2 im Griff zu haben schienen, ließen sie Braun ungehindert von der linken Seite aus flanken und den einst in Spaniens dritter und Rumäniens erster Liga erprobten FSV-Angreifer Anthony Ekene Ozoh aus kurzer Distanz einköpfen – 3:2 (39.). Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel legte die Linz-Elf nach, wieder sah die Innenverteidigung des SCH nicht gut aus. Hartmann konnte sich den Ball noch in aller Seelenruhe zurechtlegen und schlenzte dann gekonnt zum 4:2 in den Winkel. Immerhin: Sandro Rösner machte nach langwierigen Achillessehnenproblemen in der Schlussphase seine ersten Spielversuche, wirkte ab der 83. Minute mit. „Es ist zwar schön, wieder auf dem Platz zu stehen; darauf hätte ich aber gerne verzichtet, wenn wir gewonnen hätten“, sagte der etatmäßige Kapitän. „Zu viele Fehler“ habe sich sein Team geleistet und am Ende ein Spiel verloren, das „dank unserer starken Moral nach dem 2:2 eigentlich in unsere Richtung zu laufen schien“. Der als Abwehrchef beim SCH so sehr vermisste Rösner sieht zwar wie Linz die Substanz in seiner Mannschaft, weiß aber auch: „Es kann noch hart werden und vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate dauern, bis wir wieder auf Kurs sind.“ Ein Einsatz des 30-Jährigen über die volle Distanz am Mittwoch (19 Uhr) im Derby beim FK Pirmasens II kommt nach Ansicht von Fichtner wohl zu früh. Die komplette Rückkehr Rösners sehnt der Coach derweil herbei: „Er wird unserem Spiel sicher einiges an Stabilität verleihen.“

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