Pirmasens „Häusel“ lockt fast 300 Besucher an

In der Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins Pirmasens am Montagabend im Carolinensaal berichtete der zweite Vorsitzende Michael Gaubatz an Hand von Bildern über die „letzten“ Arbeiten am und im „Häusel“ in der Blocksbergstraße.

Bei einem Garteneinsatz wurden drei Spalier-Obstbäume, Sträucher, Pflanzen und Kräuter gepflanzt, wobei darauf geachtet wurde, was man um das Jahr 1900 herum im Garten hatte, etwa Pfefferminz. Es wurden auch letzte Bauarbeiten erledigt, insbesondere im hinteren Bereich des Gartens wurde ein Bretterzaun gegen das Nachbargrundstück hin errichtet. Im Inneren des „Häusel“ tauschte ein Schreiner nicht mehr wetterfeste, total morsche Fensterrahmen bis aufs Mauerwerk aus und setzte vor das historische Küchenfenster ein Schutzfenster. Außerdem reparierte er Schadstellen im Dielenboden. Die Vorsitzende Heike Wittmer berichtete, im „Häusel“ seien im vergangenen Jahr vier Ferienspiel-Aktionen mit zehn Kindern pro Tag veranstaltet worden. Dabei erfuhren die Kinder beim Wasserholen mit Milchkannen am früheren Brunnen in der Brunnengasse, beim Wäschewaschen mit Waschbrett und Waschzuber und beim Gemüse- und Früchte-Schnippeln, wie mühsam Hausarbeit vor 100 Jahren war. Außerdem zählte das „Häusel“ fast 300 Besucher und viele Schulklassen, auch von auswärts. Das nächste Projekt im „Häusel“ steht bereits an: eine neue Küchenzeile mit Kühlschrank, um die Funktionalität zu erhalten. Wittmer hofft, dass vielleicht jemand eine übrig hat und sie dem „Häusel“ überlässt. Im Rahmen des Bundesprojekts „Demokratie leben“ hätten Pirmasenser Kinder zusammen mit Flüchtlingskindern aus Sahne Butter hergestellt. Zudem sei ein Kochbuch finanziert worden. Der Verein habe seine Tätigkeit als Träger der Fach- und Koordinierungsstelle des Projekts Mitte des vergangenen Jahres beendet, so Wittmer. Die Renovierungsarbeiten kosteten laut Schatzmeisterin Gabriele Herold knapp über 3000 Euro. An Spenden seien fast 5700 Euro eingegangen. Die Zahl der Mitglieder sei von 158 im Jahr 2015 auf 174 in 2016 gewachsen. Auf Facebook habe der Verein fast 600 Follower. Damit wolle man eine jüngere Zielgruppe erreichen, sagte die Webmasterin Dunja Maurer. Die Veranstaltungen hätten im Durchschnitt 60 Personen besucht, freute sich Wittmer. Glückwünsche gingen an Helga Krämer für 45 Jahre Mitgliedschaft und an Dieter Bachmann für 50 Jahre Mitgliedschaft. 2017 bietet der Verein erneut Vorträge und Exkursionen an, darunter Vorträge über Luther, die Reformation auf der Reichsfeste Dahn, die Bedeutung des Historischen Vereins für die Stadtgeschichte und den Alltag auf Burgen sowie eine Exkursion nach Speyer zur Ausstellung „Richard Löwenherz“. Infos www.historischer-verein-pirmasens.de |arck

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