Pirmasens Gegen Mülltourismus in der Region

Zum Plan des Ankaufs der Fehrbacher Müllverbrennungsanlage (MVA) erhält der Müllzweckverband aus ungewohnter Richtung zustimmenden Beifall: Der BUND-Südpfalz begrüßt die „Rekommunalisierung“ (wir berichteten).

Ulrich Mohr, Pressesprecher des BUND-Südpfalz, meinte gestern, dass seine Umweltorganisation seit vielen Jahren fordere, Aufgaben der Daseinsvorsorge wie die Müllentsorgung nicht zur privatwirtschaftlichen Gewinnerzielung nutzen zu lassen. Mit der vom Zweckverband Abfallverwertung Südwestpfalz (ZAS) angestrebten Ankauf der MVA vom Betreiber EEW könnte in der Tat die ungewöhnlich hohe Gebührenbelastung zurückgefahren werden, so Mohrs Einschätzung. Der Umweltschützer ist allerdings strikt gegen das Verbrennen von Müll aus Frankreich, Italien oder gar Großbritannien, was der ZAS als Perspektive für die Zukunft sieht, um die überdimensionierte Anlage auslasten zu können. Ein gigantischer Mülltourismus würde in Gang gesetzt, der klimapolitisch unverantwortlich sei. Zudem käme in Fehrbach Müll „zweifelhaftesten und schwer überprüfbaren Ursprungs“ an, so Mohr. Zu dem von ZAS-Geschäftsführer Norbert Schnauber prognostizierten Ende von Mechanisch-Biologischen Anlagen meint Mohr, dass es keine gute Lösung sei, diesen Müll mit hohem biologischen Anteil zu verheizen. Er werde besser als Dünger verwertet, ebenso wie Klärschlämme. (kka)

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