Pirmasens Gefühlte 90 Prozent Ballbesitz

Das erste Tor ist unterwegs: Der Bundenthaler Angreifer (in Blau-Gelb) schießt, der Dahner Steffen Ziegler kommt zu spät. Im Hin
Das erste Tor ist unterwegs: Der Bundenthaler Angreifer (in Blau-Gelb) schießt, der Dahner Steffen Ziegler kommt zu spät. Im Hintergrund schauen Sebastian Müller (rechts) und Manuel Domzol zu.

«DAHN.» Erwartet deutlich haben sich die Sportfreunde Bundenthal gestern in der ersten Fußball-Verbandspokalrunde mit 6:0 (4:0) beim Bezirksligisten FC Dahn durchgesetzt. Die rund 250 Zuschauer erlebten ein sehr einseitiges Wasgauderby, in dem eine Angriffswelle des Landesligisten nach der anderen auf das von Neuzugang Mohammad Al-Mohammad recht ordentlich gehütete Dahner Tor rollte.

Gleichwohl mangelte es den Sportfreunden gegen personell arg gebeutelte Dahner oft an der zündenden Idee, an Durchschlagskraft, Handlungsschnelligkeit, Präzision und dem Willen, unbedingt einen Treffer zu markieren. „Es war für uns ein Geduldsspiel“, merkte Bundenthals Trainer Stefan Nagy an. Dahn verteidigte mit fast allen Spielern sein Tor, ließ nur Ahmad Hassan Mahama offensiv agieren. Immer wieder störten die Dahner, ließen bei Bundenthal kaum Spielfluss aufkommen. Zudem leisteten sich die technisch und läuferisch deutlich überlegenen Landesligafußballer viele Konzentrationsfehler – wohl auch, weil nie der Gedanke aufkommen konnte, dass etwa der FCD als Sieger das Grün in der Pfaffendölle würde verlassen können. „Die haben sich doch mit allem, was sie hatten, in den Sechszehner gestellt. Da war es nicht so leicht durchzukommen“, befand Nagy, dem die Stürmer Daniel Braun und Cosmin Paina fehlten. Als Dosenöffner betätigte sich in der 16. Minute Tim Hecker, der nach einer Ecke unbedrängt einschießen konnte. Bis zur 41. Minute hielten die Dahner das 0:1, dann aber mussten sie bis zum Pausenpfiff des tadellosen Schiedsrichters Fabian Vollmar noch drei Gegentore hinnehmen. Philipp Seibel leistete die Vorarbeit zu Nicolas Martin Keilsbachs 2:0 (41.) und Tim Heckers 3:0 (43.); Andrei-Ioan Grosu ließ noch das 4:0 (45.) folgen. Zwar waren die Bundenthaler auch in der zweiten Hälfte mit einem gefühlten Ballbesitz von 90 Prozent äußerst dominant, doch ein Feuerwerk brannten sie nicht ab. Nagy: „Wir hatten hier ein Trainingsspiel. Das Feuer erwarte ich erst nächsten Samstag zum Auftakt der Runde in Steinwenden.“ „Wir wussten eigentlich gar nicht, wo wir stehen. Das war unser erstes richtiges Spiel“, befand indes Dahns neuer Spielertrainer Kai-Uwe Hentschel, einer von nur zwei Spielern auf der Ersatzbank des FCD. Hentschel weiter: „Wir haben uns teuer verkauft. Ich bin stolz auf jeden Spieler, insbesondere wie engagiert sie zu Werke gegangen sind.“ Dahn habe generell nicht zu wenige Spieler, sondern aktuell nur zu wenige spielberechtigte Akteure. Von acht Kickern syrischer und somalischer Herkunft sollen laut Hentschel in den nächsten „ein, zwei Wochen“ die Spielberechtigungen vorliegen. Es seien zuletzt 18 und 22 Spieler im Training gewesen. Zwar könne die Qualität aus der vorigen Saison wohl nicht erreicht werden, doch verspricht Hentschel: „Wir werden alles tun, um den FC Dahn und den Spielbetrieb am Leben zu erhalten.“ So spielten sie FC Dahn: Al-Mohammad - Göller, Tomschick, Domzol, Ziegler (77. Hentschel) - Reiser, Müller, Juretic, Faupel, Trubatsch - Hassan Mahama SF Bundenthal: Herzig - Leier, Turcan, Ehrstein, Seibel - Herborn (53. Propheter), Will, Willig (67. Schertl), Grosu - Keilbach (67. Burkhard), Hecker Tore: 0:1 Hecker (16.), 0:2 Keilbach (41.), 0:3 Hecker (43.), 0:4 Grosu (45.), 0:5 Ehrstein (57.), 0:6 Hecker (67.) - Gelbe Karte: Reiser - Beste Spieler: Domzol - Seibel, Grosu - Zuschauer: 250 - Schiedsrichter: Fabian Vollmar (Großsteinhausen).

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