Pirmasens Funkenschlagen bis die Wunderkerze brennt

Andreas Stern zeigte den Kindern, wie man mit einem Feuerstein Wunderkerzen zum Brennen bringt.
Andreas Stern zeigte den Kindern, wie man mit einem Feuerstein Wunderkerzen zum Brennen bringt.

Auch bei Außentemperaturen von 36 Grad Celsius ist es nicht einfach, mit einem Feuerstein eine Flamme zu entzünden. Diese Erfahrung haben vergangene Woche 15 Grundschüler bei einer Ferienwoche in und um die Herschberger Bürgerhalle gemacht. Organisiert hat diesen Ferienspaß Kreisjugendpflegerin Jessica Junkes. Kinder aus Herschberg, Saalstadt, Hettenhausen, Biedershausen, Obernheim-Kirchenarnbach, Reifenberg und Zweibrücken waren dabei.

Das „Feuermachen“ im Schatten hinter der Halle hat den Kindern Spaß gemacht. Die erste brennende Wunderkerze löste lauten Jubel aus. Alle anderen spornte das zu noch intensiverem Schlagen mit dem Feuerstein an. Angeleitet hat die eifrige Schar Erlebnispädagoge Andreas Stern aus Ludwigswinkel. Er ist studierter Zoologe und betreut die Sonderpädagogik beim Biosphärenhaus in Fischbach. Die Grundmaterialien für die Versuche waren von den Kindern geraspelte Kienholzspäne, gemischt mit Distelsamen, die durch den erzeugten Funkenflug zu brennen begannen. Daran wurden dann die Wunderkerzen entzündet. Insgesamt erlebten die Kinder fünf spannende Tage von jeweils 9 bis 16 Uhr, auch eine Frühbetreuung wurde angeboten. Zwei 17-jährige Betreuerinnen gingen Jessica Junkes zur Hand und hatten nach eigenem Bekunden schnell Kontakt zu den Mädchen und Jungen hergestellt. Josephine Lelle aus Reifenberg war erstmals dabei, während Anna Hell aus Stambach bereits ihren zweiten Einsatz bei einer solchen Freizeit hatte, „weil ich mich sehr gern mit Kindern beschäftige“, wie sie betonte. Auch die obligatorische Schatzsuche am Donnerstag hat Andreas Stern mit den Kindern unternommen, was Gunnar (6) aus Hettenhausen begeistert hat. „Aber auch das Feuermachen war toll“, ergänzt er und ist sich dabei mit Nick (11) aus Herschberg einig, der schon mehrmals eine solche Freizeit mitgemacht hat. Marlene (8) aus Wallhalben und Sophia (9) aus Saalstadt finden es gut, „einmal mit anderen Kindern zu spielen“, auch mit solchen, die sie nicht aus der Schule kennen. So werden soziale Kontakte in einem neuen Umfeld geknüpft und die Kinder lernen, sich in der Gruppe anzupassen. Ein Minigolfturnier stand ebenso auf dem Programm wie Basteln, was Suri (9) aus Herschberg toll fand. Ganz stolz war sie auf ihr Bild auf einem Keilrahmen, der mit Magnetfarbe gestrichen wurde, damit Sticker daran hafteten. Spannung ins Geschehen brachte Franz Speicher, der ausgebildete Märchenerzähler aus Herschberg. Die Kinder durften sich sogar Märchen wünschen – kein Problem für Speicher mit seinem unerschöpflichen Repertoire. Seit 19 Jahren verantwortet Jessica Junkes Freizeiten im Landkreis – „aber noch nie war es so heiß wie in diesem Jahr“, sagte sie. Da war es gut, dass die Bürgerhalle etwas Schutz vor der Hitze bietet. Für Junkes ist sie ohnehin ideal für Freizeiten – allein schon wegen der Räume und der Außenanlage.

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