Pirmasens Erst mal zwei Tage frei

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THALLICHTENBERG. Nur so ein Bratwurst-Kick? Na, dafür nahmen die Moselaner den Test aber ein wenig zu ernst. Mit 0:2 (0:1) hat Fußball-Regionalligist FK Pirmasens am Samstag gegen Liga-Rivale Eintracht Trier den Kürzeren gezogen. FKP-Trainer Peter Tretter zeigte Verständnis für die Sommer-Spardarbietung seiner Elf: „Wir waren halt doch ein bisschen müde ...“

Salif Cissé hat am Samstag drei-, viermal nur die Hacken von Triers A-Junior Kevin Heinz gesehen. Kurz vor der Pause erwies sich dies als einmal zu viel: Heinz enteilte scheinbar mühelos, lupfte das Leder links an der Strafraumlinie über den – viermal klasse parierenden – Daniel Kläs hinweg: Das 0:1 war inzwischen fällig; die Trierer hatten in der ersten Hälfte merklich mehr von der Partie. Tretter hatte nur vier Mann auf der Bank sitzen plus die Torhüter Matthias Gize und Frank Steigelmann: „Die sind ein paar mehr“, hatte beim Warmmachen ein Zuschauer beim Blick auf die Trierer gewitzelt. Das schien zwar für den Bratwurst-Spiel-Charakter zusprechen, den Eintracht-Trainer Peter Rubeck vorhergesagt hatte. In der Praxis sah es indes anders aus. 22 Mann von der Mosel mischten mit beim munteren Gerangel um die Stammplätze. Wohl einen Tick höher motiviert als der Rest: Jonathan Zinram (zuvor Wormatia Worms und Benfica Hamm Luxemburg) sowie der in Elversberg in Ungnade gefallene Frederik Kyereh, die zur Probe vorspielten. Mit der Gewissheit, sich vielleicht nur eine Halbzeit lang zeigen zu können, machten alle elf Trierer vom Anpfiff weg mächtig Dampf. Der zischte bis in den Pirmasenser Strafraum, verflüchtigte sich aber hinter der Mittellinie zusehends. Die FKP-Defensive zeigte sich rechts (Cissé) anfällig, während der als Linksverteidiger erprobte Adam Bouzid auf klare Kante agierte. Was die offensivere Flügel-Besetzung betrifft, war das Gewicht umgekehrt verteilt: Da gelang auf links Felix Bürger eher wenig. Eine Stunde strickte sein Ex-Teamkamerad Simon Maurer daran mit, die Seite dicht zu kriegen. Stiche empfing die Eintracht über die andere Flanke: Rechts wirbelte der schwer zu bremsende Dominik Rohracker. Der Ex-Saarbrücker („sportlich war’s dort für mich mies, aber beim FCS ist echt immer was los“) hat in Pirmasens die Spielfreude neu entdeckt. Rohracker fand die Vorstellung seines neuen Teams indes etwas strahlender, als sie tatsächlich war: „Ich find’, wir haben das heute sehr gut gemacht.“ Sein Trainer sprach die Defizite klarer an. „Es war schon eine hohe Belastung zuletzt“, fand Tretter mangelnde Frische und Spritzigkeit aber auch erklärlich. Sprach’s – und gab allen Spielern Sonntag und Montag frei. Der Führung kurz vor der Pause ließ die Eintracht bald nach Wiederanpfiff das 2:0 folgen. Der vom SV Meppen in die Kaiserstadt gespülte Stürmer Muhamed Alawie belebte die Trierer Angriffsbemühungen merklich. In Minute 52 traf er die Latte, Patrick Lienhard brauchte nur noch einzunicken. „Das war deutlich besser als zuletzt“, bescheinigte Triers Coach Peter Rubeck seiner Truppe eine gute Vorstellung. „Immerhin hatten wir acht Einheiten in dieser Woche, und ich hab’ drei A-Jugendspieler dabei.“ Zum erneuten Duell mit dem FKP kommt es indes vorerst nicht: Das für Sonntag, 17. Juli, anberaumte Spiel haben die Trierer abgesagt. Wie der FKP gestern mitteilte, ist in Primstal (Anstoß: 16 Uhr) statt der Eintracht nun der luxemburgische Erstliga-Absteiger CS Grevenmacher der Gegner. So spielten sie FK Pirmasens: Kläs – Cissé, Steil, Heinze, Bouzid – Becker (46. Grünnagel), Reinert (59. Grimm) – Rohracker, Özer, Bürger (55. Singer) – Auer (46. Rugg) Eintracht Trier: Popescu (70. Keilmann) – Maurer (60. Achterberg), Billick (79. Dimitrijevic), Schneider (62. Kyereh), Heinz (53. Masselter) – Telch (74. Jakob) – Zinram (54. Anton), Kurz (46. Garnier), Lienhard (69. Kinscher), Gladrow (46. Blum) – Boesen (46. Alawie) Tore: 0:1 Heinz (43.), 0:2 Lienhard (52.) – Gelbe Karten: Steil – Lienhard – Beste Spieler: Rohracker, Kläs, Bouzid – Telch, Alawie, Heinz - Zuschauer: 253 - Schiedsrichter: Dingert (Gries)

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