Pirmasens Einst im Vorprogramm von „Bon Jovi“ und Lita Ford

„Superior“ anno 2014 sind Michael Tangermann (Gesang), Jürgen Walzer (Gitarre), „Sweety“ (Bass) – die schon der Originalbesetzung von 1989 angehörten – sowie Wolfgang Sing (Gitarre), Mario Walther (Drums) und Jörg Enke (Keyboards). Damals, 1989, erregte die Band aus Pirmasens und Kaiserslautern mit der Veröffentlichung der Demo-Kassette „Moral Alliance“ über die Region hinaus für Aufsehen. Nach Ausflügen in den Progressiv-Metal, mit drei hochgelobten Alben aber in fast gänzlich anderer Besetzung und der Auflösung 2007, gab „Superior“ 2009 zum 20-jährigen Jubiläum dieses Demos zwei Konzerte. Der Höhepunkt der Reunion war der Auftritt im Vorprogramm von Doro auf dem „Castle Rock Festival 2011“ vor 2000 begeisterten Zuschauern. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums unterschrieben die Musiker bei der US-Plattenfirma Divebomb Records einen Vertrag, um das Demos von einst als CD-Deluxe-Editon mit acht Bonussongs, dickem Booklet sowie etlichen raren Fotos und Songtexten neu zu veröffentlichen. Am 17. Oktober findet nun in Mackenbach das Jubiläumskonzert inklusive CD-Release-Party statt. Außerdem hat die Band bereits fleißig Songs für ein neues Album komponiert. Mit Sänger Michael Tangermann sprach unser Mitarbeiter Peter Schneider.

Welche Aktivitäten liegen bei „Superior“ gerade an?

Wir haben uns gerade nach einem Proberaum für das anstehende Jubiläumskonzert umgesehen. Unser Special-Guest – das nannte man früher auch Vorgruppe – „Ivory Night“ hat uns nun die Möglichkeit eingeräumt, in ihrem Proberaum die „Superior“- Bandproben abzuhalten. Das sind alles nette Jungs, denen ich dafür danke. Wie kam es eigentlich zu dem Comeback der alten „Superior“ im Jahr 2009? Die Idee zu dem Comeback entstand auf einer Geburtstagsparty im Spätsommer 2008. Dort liefen irgendwann zu später Stunde Songs vom „Moral Alliance“-Demo und jemand sagte zu unserem Bassisten, „Mensch Sweety, dass war einfach klasse, was ihr damals gemacht habt. Dieser Melodic-Power-Metal ist heute wieder total angesagt. So etwas müsste es noch mal geben“. Sweety dachte kurz nach und meinte, dass „es nächstes Jahr genau 20 Jahre her sind, dass wir das Demo eingespielt haben. Vielleicht sollten wir ein Jubiläumskonzert veranstalten“. In den darauffolgenden Tagen versuchte er, die alten „Superior“-Bandmitglieder ausfindig zu machen. Also telefonierte er mit mir und den beiden damaligen Gitarristen Jürgen Walzer und Michael Müller und fragte uns, was wir davon halten. Alle fanden das eine tolle Idee und waren begeistert. Michael Müller, der gerade zusätzlich zu seinem Beruf noch ein Medizinstudium begonnen hatte, musste aus Zeitgründen leider absagen und unser alter Drummer Mike Bellum lebt in Südkorea und konnte somit nicht zur Probe erscheinen. Wolfgang Sing sagte sofort zu. In Mario Walter fanden wir einen tollen Drummer und Jörg Enke übernahm die wenigen Keyboardparts. Das Jubiläumskonzert 2009 – auch zusammen mit „Ivory Night“ – in der Kammgarn in Kaiserslautern wurde ein großer Erfolg. Welche Erinnerungen haben Sie an den großartigen Auftritt zusammen mit Doro beim „Castle Rock Festival“? Ich mag große Bühnen, auf denen man sich als Musiker auch bewegen kann. Es hat Spaß gemacht, vor 2000 Leuten zu spielen. Unser Gig wurde mit drei Kameras gefilmt und unser Gitarrist Jürgen Walzer produzierte vom Videomaterial eine Live-DVD. Doro ist eine ganz Liebe. Sie lebt für ihre Fans und vergisst im Gespräch mit ihnen völlig die Zeit. Ihr Tourmanager muss das für sie regeln und sie ständig drängen, sonst würde Sie wohl jeden Termin verpassen. Lassen Sie uns über das 25-jährige Jubiläum und die Wiederveröffentlichung von „Moral Alliance“ sprechen. Wie kam das eigentlich zustande und sind Sie mit der Umsetzung zufrieden? Das ist eine lustige Geschichte. Den Plattendeal haben wir einfach so bekommen – ohne Zutun der Band. Das „Moral Alliance“-Demo hat über all die Jahre wohl seine Runde gemacht und Kultstatus bekommen. Es wird als eines der Besten Genre-Demos überhaupt betitelt. Vor allem in Griechenland scheint es sehr beliebt zu sein. Ein griechischer Fan mailte Sweety an und schrieb begeistert: „Die Songs müssen unbedingt auf CD!“. Er kenne ein paar zuverlässige Leute in Plattenfirmen und ob er die Mail-Adresse weitergeben dürfe. Wir dachten schon, da wird nie was draus. Aber schon zwei Tage später kam eine Mail von Tribunal Records aus den USA. Sie würden gerne unser Material veröffentlichen. Wir haben dann spontan zugesagt. Dies ist eine Limited Deluxe Edition. Lediglich 500 Stück wurden gepresst. Und die CD ist wirklich sehr gut geworden mit den fünf Originalsongs vom Demo und sieben Live-Songs, die wir in dieser Ära komponiert und immer live gespielt haben, jedoch niemals richtig professionell aufgenommen wurden. Die Live-Aufnahmen wurden bei unseren Konzerten 2009 und 2011 mitgeschnitten. Alles wurde neu gemastered. Ein fettes, 16-seitiges Booklet krönt die Veröffentlichung. Zudem erscheint, hoffentlich noch vor dem Jubiläumskonzert am 17. Oktober in Mackenbach, das Ganze als Vinyl. 350 Stück weltweit sollen es werden – von einem griechischen Label. Es war zu hören, dass Sie momentan an einem neuen Album arbeiten. Wie viele Songs haben Sie bislang fertig, behalten Sie den alten Stil bei und wann soll das Album veröffentlicht werden? Bislang sind zwei neue Songs komplett fertig. Die müssen eigentlich nur noch gemastered werden. Die Songs heißen „Here I Am“ – ist als Liveversion auf der „Moral Alliance“-CD enthalten – und „Mind Over Matter“, den wir dann zum ersten Mal in Mackenbach spielen werden. Das ist klassischer „Superior“-, „Helloween“- beziehungsweise „Gamma Ray“-Stil. Der Arbeitstitel des kommenden Albums lautet „The New Alliance“ und veröffentlicht wird es erst, wenn alles fertig ist. Gibt es noch Kontakte zu der sogenannten zweiten „Superior“-Besetzung, die damals Progressiv-Metal spielte und bei der Sie ebenfalls als Sänger beteiligt waren? Ja, wir laufen uns hin und wieder mal über den Weg. Die Jungs fanden die Reunion-Idee super und waren auch alle 2009 in der Kammgarn als Zuschauer dabei. Michael Müller hat sich sehr über die „Moral Alliance“-CD Veröffentlichung gefreut. Für Mackenbach haben sich auch schon alle Prog-„Superior“ als Zuschauer angekündigt. Was waren für Sie die Höhepunkte in der doch recht erfolgreichen Geschichte der alten „Superior“? 1988 im Vorprogramm von „Bon Jovi“ und Lita Ford zu spielen, war schon ein besonderes Highlight für uns. Und 1989 die Studio-Produktion und Veröffentlichung der „Moral Alliance“-Kassette. 2009 dann das Jubiläumskonzert in der Kammgarn und 2010 das Jubiläumskonzert im Pirmasenser Quasimodo zusammen mit „Kissin′ Dynamite“. 2011 das „Castle Rock Festival“ auf der Burg Lichtenberg bei Kusel zusammen mit Doro, sowie 2014 der Plattendeal und das anstehende Konzert am 17. Oktober zum „Moral Alliance“-Jubiläum. Was können die Fans bei dem Konzert am 17. Oktober erwarten? Zwei geile Bands „Superior“ und „Ivory Night“, eine perfekte Organisation, neue Songs, einen Spitzen-Sound, tolles Licht, Special Effects, jede Menge nette Leute und tolle Musik.

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