Pirmasens Ein Hochsicherheitsspiel

Dass es wohl eine richtige Entscheidung war, das Fußball-Regionalligaspiel des SVN Zweibrücken gegen den 1. FC Saarbrücken ins Pirmasenser Stadion Husterhöhe zu verlegen (Anstoß: Sonntag, 14 Uhr), zeigen die Ereignisse vom vergangenen Dienstag im saarländischen Wiesbach.

FCS-Fans waren dort unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Saarlandpokal-Viertelfinalspiels ihrer Mannschaft auf den Rasen gestürmt, um das Schiedsrichter-Trio zu attackieren. Schiedsrichter Jens Anton, der vergangenen Samstag noch in Pirmasens Leiter des FKP-Spiels gegen Wormatia Worms gewesen war, hatte Hertha Wiesbach zwei umstrittene Elfmeter zugesprochen, durch die der Oberligist (mit dem eingewechselten Ex-Pirmasenser Patrick Seidel) sensationell mit 2:1 nach Verlängerung gewann. Wiesbacher Ordner und Polizisten mit Hunden griffen ein, um die Fans abzudrängen. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, wurde Schiedsrichterassistent Fabian Knoll durch einen Schlag mit einem Gegenstand am Kopf getroffen und musste ins Krankenhaus, wo ein Schädelhirntrauma festgestellt wurde. Auch drei Polizisten wurden verletzt. Die Pirmasenser Polizei hat sich auf ein Hochsicherheitsspiel eingestellt. „Wir planen entsprechend und fahren mit der Stärke hoch“, teilte gestern Polizeisprecher Gerd Fallböhmer mit. Der Chef der Polizeiinspektion Pirmasens, Stefan Bauer, werde den Einsatz leiten. Fallböhmer: „Auch Zivilkräfte werden im Einsatz sein.“ Zudem werden szenekundige Beamte aus dem Saarland anreisen, wie das Saarbrücker Landespolizeipräsidium auf Anfrage bestätigte. Der Vorsitzende des SVN Zweibrücken, Richard Denger, rechnet mit „insgesamt rund 2000 Zuschauern, darunter 1500 Anhänger des 1. FC Saarbrücken“. Weil das Zweibrücker Westpfalzstadion nur für 1000 gegnerische Fans einen eingezäunten Bereich aufweise, sei die Partie in das 10.000 Zuschauer fassende Stadion der Stadt Pirmasens verlegt worden. Der SVN setze, so Denger, am Sonntag etwa 10 bis 15 eigene Ordner ein. Dazu kommen 35 Kräfte eines Sicherheitsunternehmens, die regelmäßig bei Heimspielen des SVN im Einsatz sind. Der SVN zahlt an die Stadt Pirmasens nicht nur die Stadionmiete, sondern hinterlegte auch eine Kaution für eventuelle Sachschäden im Stadion. Außerdem sei eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Für den finanziell schwer angeschlagenen SVN sei die Partie gegen Saarbrücken „eine ganz wichtige Einnahme“, wie Denger verdeutlicht. Bisher trugen die Zweibrücker drei Partien auf der Husterhöhe aus: gegen den 1. FC Köln (DFB-Pokal), gegen Kickers Offenbach und Eintracht Trier. Alle drei Partien verlor der SVN. (peb)

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